Einleitung: Die Sport- und Bewegungstherapie mit Sucht- und Psychiatriepatienten/innen hat die
Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit zum Ziel, um eine umfassende Wiedereingliederung
und Teilhabe am alltäglichen Leben und sozialen Umfeld zu unterstützen.
Methoden: Um Erkenntnisse über sportrelevante funktionelle Einschränkungen zu erhalten und
um festzustellen, ob Veränderungen hinsichtlich der physischen Regeneration der Rehabilitanden/innen
durch die sporttherapeutischen Interventionen behauptet werden können, wurde in drei
stationären Rehabilitationseinrichtungen des Vereins JJ eine Prä-Post-Studie mit insgesamt
220 Patienten/innen durchgeführt. Im Zentrum der Prä-Post-Messung stand die Frage,
welche Wirkungen durch die sporttherapeutischen Maßnahmen erreicht werden. Eine erste
Erhebung fand zwei Wochen nach Beginn der Maßnahme statt, eine zweite 8 – 10 Wochen
später und eine dritte vor der Entlassung des/der Patienten/in.
Ergebnisse: Ergebnis der Untersuchung ist, dass bei den Patienten/innen, die an der Bewegungs-
und Sporttherapie teilnehmen im Verlauf sowie am Ende der Rehabilitation eine statistisch
signifikante Verbesserung der physischen Verfassung festzustellen ist. Als Indikatoren
der physischen Regeneration wurden die Leistungs-, Ausdauer- und Herzfrequenzwerte
herangezogen. Als Wirkung der Sporttherapie konnten positive Effekte der sporttherapeutischen
Maßnahmen hinsichtlich der physischen und psychischen Verfassung der Patienten/innen
festgestellt werden. In allen untersuchten Testbereichen, der Kraft, der Ausdauer
und dem Gleichgewicht werden bei den Re-Tests statistisch signifikante Verbesserungen
erreicht. Die Verbesserung der Werte wird durch die Selbstwahrnehmung der Patienten/innen
eindeutig bestätigt. Beides – sowohl die Verbesserung der Leistungsfähigkeit als auch
die Stärkung des Selbst- und Körperbildes – sind relevante Ergebnisse im Hinblick
auf die Wiedereingliederung nach Therapieende.