Einleitung: Die interdisziplinäre Behandlungsleitlinie soll den gegenwärtigen Erkenntnisstand
zum Screening, der Diagnose und Behandlung von alkoholbezogenen Störungen wiedergeben.
Methoden: Um die S3-Kriterien der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften
(AWMF) zu realisierten, erfolgte
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eine systematische Recherche, Auswahl und methodische Bewertung der internationalen
Literatur sowie
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eine strukturierte, interdisziplinäre Konsensfindung unter Anwendung formaler Techniken
mit
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der repräsentativen Beteiligung von Vertretern aller Adressaten.
Ergebnisse: Sieben Arbeitsgruppen befassten sich mit den folgenden Themen: „Screening und Diagnostik“,
„Kurzinterventionen“, „Entgiftung, qualifizierter Entzug, Pharmakotherapie“, „Somatische
und psychische Komorbidität“, „Spezifische Populationen: Kinder und Jugendliche, Frauen
und Schwangere, ältere Menschen“, „Entwöhnung und andere Formen der Postakutbehandlung“
und „Versorgungsorganisation“. Basierend auf der internationalen Literatur sowie der
Expertise von erfahrenen Praktikern wurden über 170 Empfehlungen formuliert. Diese
wurden im Rahmen von sieben Konsensuskonferenzen mit Vertretern von wissenschaftlichen
Fachgesellschaften, Berufs-, Betroffenen- und Angehörigenverbänden sowie Organen des
Gesundheitssystems diskutiert, abgestimmt und beschlossen. Eine Leitlinie wurde im
Januar 2015 veröffentlicht.
Diskussion: Mit der neuen S3-Leitlinie „Alkohol“ wurde eine umfassende Orientierungs- und Entscheidungshilfe
für die Diagnostik und Therapie von alkoholbezogenen Erkrankungen erarbeitet.