Z Gastroenterol 2003; 41 - P271
DOI: 10.1055/s-0035-1555472

Kombinierte Therapie des experimentellen Pankreaskarzinoms mit CYP1B2 produzierenden mikroenkapsulierten Zellen, niedrig-dosierten Ifosamid und Bestrahlung

E Ryschich 1, R Jesnowsky 2, J Schmidt 1, R Saller 3, M Schrewe 3, A Engel 3, M Löhr 2
  • 1Abt. für Allgemeine, Viszerale, Unfallchirurgie und Poliklinik, Universität Heidelberg
  • 2Sektion Molekulare Gastroenterologie, II. Medizinische Klinik, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg
  • 3Bavarian Nordic, Martinsried

Einführung: Die lokale Therapie des Pankreaskarzinoms mit mikroenkapsulierten CYP1B2 produzierenden Zellen (CapCell) und Ifosfamid zeigte den Effekt nicht nur auf den Primärtumor, sondern auch auf die Fernmetastasen, was auf eine mögliche Aktivierung der Immunantwort hinweist. Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass die lokale Tumorbestrahlung zu einer Aktivierung der intratumoralen Lymphozytenmigration führt.

Ziel: Das Ziel der Studie war es, den therapeutischen Effekt der niedrig-dosierten Bestrahlung in Kombination mit Ifosfamid/CYP1B2-produzierenden Zellen zu untersuchen.

Material und Methoden: Die Induktion des duktal-differenzierten Pankreaskarzinoms (DSL6A) erfolgte in 38 Lewis-Ratten durch sc Inokulation von 1×106 Tumorzellen. 10–12 Wochen nach Tumorinokulation wurden die mikroenkapsulierte CYP1B2-Zellen peritumoral injiziert. Die Tiere wurde in der folgenden Gruppen behandelt: (1) Kontrolle (NaCl, 1ml ip), (2) Ifosfamid (50mg/kg, ip, 3mal/Woche), (3) lokale Bestrahlung mit 5Gy, (4) Ifosfamid/Bestrahlung. Der Tumorwachstum wurde über 3 Wochen gemessen. Die Tumore wurden entnommen und die Tumorinfiltration mit CD4+, CD8+, NK-Zellen sowie Plasmakonzentrationen von TNF-α, Interferon-α und Interleukin-6 wurden bestimmt.

Ergebnisse: Die Zunahme des mittleren Tumorvolumens in der Kontrollgruppe betrug 409±92% nach 3 Wochen. Die Tumorbehandlungen mit Ifosfamid, Bestrahlung oder Kombination führten zu einer signifikanten Reduktion des Tumorwachstums, die abhängig von der Therapiedauer gewesen ist. Der P-Wert ist in der Tabelle eingetragen. Der primär hohe Plasmaspiegel von TNF-α in der Kontrollgruppe war signifikant reduziert nach Ifosfamidbehandlung. Die Tumorinfiltration mit CD4+, CD8+ und NK-Zelle war nicht signifikant unterschiedlich zwischen den Kontroll- und Therapiegruppen.

Woche 1

Woche 2

Woche 3

Ifosfamid vs. Kontrolle

ns

0,048

0,047

Bestrahlung vs. Kontrolle

ns

ns

0,01

Kombination vs. Kontrolle

0,03

0,03

0,01

Schlussfolgerung: Die Kombination von Ifosfamid/CYP1B2-produzierenden Zellen mit der niedrig-dosierten Bestrahlung zeigte einen früheren therapeutischen Effekt beim experimentellen Pankreaskarzinom als Monotherapie mit Ifosfamid oder Bestrahlung. Diese Effekte werden nicht durch die Aktivierung der Lymphozyteninfiltration in der Spätphase mitbestimmt.