Z Gastroenterol 2003; 41 - P268
DOI: 10.1055/s-0035-1555469

Toxizität und Ansprechen von CPT11/FA/24h-5-FU (ILF) versus ELF in Patienten mit unbehandeltem, fortgeschrittenem oder metastasiertem Adenokarzinom des Magens oder gastroösophagealen Übergangs

M Moehler 1, J Siebler 1, T Hoehler 1, J Jansen 2, A Wein 3, M Menges 4, D Flieger 5, W Fischbach 5, T Geer 6, PR Galle 1, M Heike 7
  • 1Universitätsklinik Mainz, in Kooperation mit den Kliniken
  • 2Oldenburg
  • 3Erlangen
  • 4Homburg
  • 5Aschaffenburg
  • 6Schwaebisch Hall
  • 7Klinikum Dortmund gGmbH, Aventis und AGO der DGVS

Einleitung: Kombinationen von Irinotecan (CPT11) mit Folinsäure/5-Fluorouracil (FA/5-FU) (ILF) zeigten gute antitumorale Aktivität beim metastasierten kolorektalen Karzinom. Erste Daten lassen ebenfalls eine Wirksamkeit beim metastasierten Magenkarzinom vermuten.

Ziele: Prospektiv evaluierten wir die Toxizität und das Ansprechen von ILF versus ELF (Etoposide/FA/5-FU) beim fortgeschrittenen oder metastasierten Magenkarzinom (AGC). Da in einer kürzlich veröffentlichten EORTC-Studie ELF nicht zu FAMTX oder Cisplatin/5-FU unterlegen war, diente ELF als interner Kontrollarm, um eine Selektion zu verhindern.

Patienten und Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten (Pat.) mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens oder gastroösophagealen Übergangs, Performance Status 0–2; keine vorherige Chemotherapie. Die Pat.wurden randomisiert in ILF (CPT11 80mg/m2, FA 500mg/m2, 24h-5-FU 2000mg/m2, d 1,8,15,22,29,36, q7w) oder in ELF (E 120mg/m2, FA 300mg/m2, 5-FU 500mg/m2, d1–3+22–24, q6w).

Ergebnisse: In die Phase II Studie wurden bisher 104 Pat. randomisiert. Die mediane Anzahl der Zyklen waren 3 für beide Arme (Range 1–14). Die Toxizität (% schlechtester Grad pro Pat.) war evaluierbar für 45 (ILF) und 44 Pat. (ELF). Grad 1/2 für ILF/ELF: Nausea 64%/52%, Emesis 56%/30%, Diarrhö 64%/23%, Asthenie 38%/23%, Neutropenie 29%/11%, Alopezie 20%/41%, Stomatitis 16%/29%, Hand-Fuss-Syndrom 9%/2%. Grad 3/4 ILF/ELF: Neutropenie 11%/36%, Neutropenes Fieber 7%/9%, Thrombopenie 2%/7%, Alopezie 4%/20%, Diarrhö 11%/0%, Nausea 18%/7%, Emesis 9%/2%, Subileus 4%/0%, Asthenie 2%/5%, Thrombosen 2%/4%, 1 Todesfall trat unter ILF nach 5 Tagen mit Diarrhö auf, 1 zerebrovaskuläre Ischämie unter ELF. Bzgl. Ansprechen (% der Pat.) waren 58 Pat. (ILF/ELF 34/24) nach 7 Wochen auswertbar: CR 3%/0%, PR 32%/17%, NC 41%/37%, PD 24%/38%; Tumorkontrollrate (CR+PR+NC) 76%/54%.

Schlussfolgerung: Diese vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass ILF mindestens so gut tolerierbar wie ELF ist. ILF kann beim fortgeschrittenen Adenokarzinom des Magens ambulant verabreicht werden. Es scheint außerdem so, dass ILF besser wirksam ist als ELF.