Z Gastroenterol 2003; 41 - P239
DOI: 10.1055/s-0035-1555440

Niedrige Rezidivrate von Patienten mit primärem Magenlymphom. Ergebnisse einer prospektiven Untersuchung an 417 Patienten

D Barche 1, ME Goebeler 2, W Fischbach 1
  • 1Medizinische Klinik II, Klinikum Aschaffenburg
  • 2Medizinische Poliklinik, Universität Würzburg

Hintergrund/Einleitung: Eine nach Stadium und Histologie stratifizierte Therapie primärer Magenlymphome hat sich als effektives Management mit guter Prognose erwiesen (Gastroenterology 2000;119:1191–1202).

Zielsetzung: Rezidivrate von 417 Patienten mit primärem Magenlymphom, die im Rahmen einer prospektiven Studie initial erfolgreich behandelt worden waren, und deren Auskommen nach Rezidivtherapie.

Material und Methoden: 417 Patienten mit primärem Magenlymphom (Marginalzonen-B-Zell-Lymphom des MALT n=202; großzelliges B-Zell-Lymphom n=215) waren initial mit chirurgischer Resektion und Chemo- und/oder Radiotherapie erfolgreich im Sinne einer kompletten Remission behandelt worden. Untersucht wurden die Häufigkeit eines Rezidivs und das Auskommen der Patienten nach Therapie des Rezidivs.

Ergebnisse: 18 Patienten (4,3%) rezidivierten: 8/10 mit der Initialdiagnose eines niedrig/hoch malignen Lymphoms. Das rezidivfreie Intervall betrug 10,6 (1–30) Monate. Die Rezidive der niedrig malignen Lymphome manifestierten sich in Magen (n=4), Lunge (n=1), mediastinal und ileocoecal (n=1) und unbekannt (n=2). Die hochmalignen Lymphome rezidivierten je einmal in Magen, Augen, Lunge und Waldeyer'schen Rachenring, in den übrigen Fällen lag eine diffuse Dissemination vor. Die Rezidivtherapie war individualisiert und demzufolge heterogen: Resektion, Chemotherapie, Radiotherapie, kombinierte Therapie. 3 Patienten erreichten erneut eine komplette Remission (niedrig=1, hoch maligne=2). 8 Patienten entwickelten eine Tumorprogression und verstarben mit einer Ausnahme. Von den restlichen 7 Patienten liegen uns keine Angaben vor.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser großen prospektiven Studie zeigen, dass eine initial an Histologie, Stadium und Residualtumorstatus (im Falle der Resektion) ausgerichtete Therapie primärer Magenlymphome den Patienten eine sehr gute Prognose eröffnet. Rezidive sind selten und im Einzelfall erneut erfolgreich behandelbar. Die bestmögliche Rezidivtherapie muss zukünftig noch festgelegt werden.