Ileum-Pouchadenome bei FAP ein zunehmendes klinisches Problem – Management mit Sulindac und lokaler Abtragung

Einleitung: Die Familiäre adenomatöse Polyposis coli (FAP) hat durch die prophylaktische Coloproctomucosektomie die Gefahr des colorektalen Karzinoms gebannt. Allerdings zeigt sich mit zunehmender Laufzeit ileoanaler Pouches, dass FAP-Patienten nicht nur im Duodenum, sondern auch zu 30% im Ileum-Pouch Adenome entwickeln. Es ist daher von großer Bedeutung, Überwachungs- und Therapiestrategien zur Behandlung dieser Pouch-Adenome zu entwickeln. Die Strategie am eigenen Krankengut soll aufgezeigt werden. Patienten und Methode: Von 25 Patienten, die wegen FAP durch eine Coloproctomucosectomie mit ileoanaler Pouchanlage behandelt wurden, entwickelten 4 Adenome im ileoanalen Pouch. M:W=1:3, Alter 33 (24–39) Jahre.

Ergebnisse/Überwachungs- und Therapiestrategie: Die Adenome wurden im Median 3 (2–9) Jahre nach Pouchanlage diagnostiziert. Die Diagnose erfolgte über Endoskopien in jährlichen Abständen und programmierten Probeentnahmen mit histologischer Aufarbeitung. Nach Diagnosestellung wurden die Adenome >5mm endoskopisch abgetragen. Danach erhielten die Patienten peranal 300mg/d Sulindac-Suppositorien bis endoskopisch keine Adenome mehr nachweisbar waren und als Erhaltungsdosis 150mg/d Sulindac. Nach Diagnose der Adenome wurde während der Einleitungstherapie der Überwachungszeitraum auf 3-monatige Endoskopien verkürzt (nach Therapieansprechen auf 6 Monate). Alle 4 Patienten sprachen auf die topische Sulindac-Therapie an. Nach im Median 4 Monaten unter Sulindac waren keine Adenome mehr nachweisbar. Bisher kam es zu keinen Rezidiven.

Schlussfolgerung: Nach ileoanaler Pouchanlage besteht die Gefahr von Ileum-Pouch-Adenomen. Durch engmaschige Endoskopien und eine rechtzeitige topische Sulindac-Therapie lassen sich in der bisherigen Erfahrung die Adenome kontrollieren.