Zytokinproduktion von antigenpräsentierenden Zellen und CD4+ T Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Während Morbus Crohn mit einer Expression von Th1-typischen Zytokine assoziiert werden kann, ist das Zytokokinprofil von Colitis durch steigende Produktion von IL-4 und IL-5 charakterisiert. Interessanterweise konnte gezeigt werden, dass sowohl Th1 als auch Th2 Zytokine eine wichtige Rolle in der Pathogenese von experimentellen Modellen der Darmentzündung spielen.
C-maf, ein Transkriptionsfaktor, der für die Expression des Th2-typischen Zytokins IL-4 verantwortlich ist, ist ein potentieller Kandidat für eine regulatorische Rolle bei entzündlichen Darmerkrankungen. Um die funktionelle Bedeutung von c-maf im Zusammenhang mit chronischen Darmentzündungen zu charakterisieren, wurden c-maf transgene Mäuse verwendet. Es wurden adoptive Transferexperimente mit c-maf transgenen CD4+CD62L+ T Zellen und Kontroll T-Zellen in immundefiziente Mäuse durchgeführt. Nach dem adoptiven Transfer der Zellen in RAG 1 defizienten Mäuse konnte eine Manifestation der Darmentzündung bei den Kontrollen beobachtet werden im Gegensatz zu den Tieren, die c-maf überexprimierende T-Zellen erhalten hatten. C-maf transgene T Zellen waren nicht in der Lage eine Colitis zu induzieren, so dass eine Überexpression von c-maf protektiv auf die Expression einer experimentellen Colitis in vivo wirkt.
Interessanterweise konnte dagegen eine viel stärkere Entzündung des Dünndarms bei den Tieren, die mit c-maf transgene T-Zellen rekonstituiert wurden, im Vergleich zu den Kontrollgruppen, mithilfe histologischer und endoskopischer Experimente festgestellt werden. Eine graft-vs-host Reaktion ist aufgrund des gleichen verwendeten genetischen Hintergrundes der Donoren und Rezipienten auszuschließen. Demnach spielt c-maf sowohl bei der der Protektion der Colitis als auch bei der Regulation von Dünndarmentzündungen eine wichtige Rolle.