Zusammenfassung
Chronische Schmerzen treten europaweit mit einer Punktprävalenz von etwa 20% häufig auf. Bei ihrer Entstehung spielen somatische, psychologische und soziale Faktoren in gleichberechtigter Verwobenheit eine bedeutsame Rolle. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Evaluation des Zusammenspiels dieser Faktoren der entscheidende Schritt für eine erfolgreiche Therapie. Neue Erkenntnisse über pathophysiologische Vorgänge, die mit chronischen Schmerzen assoziiert sind, haben zu einer zunehmenden Ausdifferenzierung medikamentöser und nichtmedikamentöser Strategien geführt, die individuelle Faktoren berücksichtigen und auf die Beeinflussung des neuronalen Netzwerkes abzielen, in dem die chronischen Schmerzen codiert sind. Die dabei eingesetzten Medikamente werden nach pathophysiologischen Erkenntnissen und spezifischen Medikamentenwirkungen ausgesucht und oft auch in Kombination gegeben.
Das Wissen über antihyperalgetisch wirksame Medikamente wie Antidepressiva und Antikonvulsiva nimmt beständig zu und soll daher in vorliegender Arbeit genauer vorgestellt werden.
Abstract
Throughout Europe, chronic pain syndromes occur with a point prevalence of about 20%, with somatic, psychological, and social factors playing a significant role for their development. Therefore, a careful evaluation of the interaction of these factors is the decisive step for a successful therapy. New insights into pathophysiological processes associated with chronic pain have led to an increasing differentiation of drug and non-drug strategies. These strategies take individual factors into account and aim on influencing the neural network for chronic pain. The drugs used are chosen on the basis of pathophysiological findings and specific drug effects. Adjunctive agents are often used in the management of chronic pain. Knowledge of anti-allodynic and anti-hyperalgesic drugs such as antidepressants and anticonvulsants increases continuously and is therefore presented in more detail in the present study.