EuroPCR 2015 – Paris, Frankreich – DANAMI3-PRIMULTI-Studie

Ein signifikanter Anteil von 30–50% der Patienten, die sich mit einem ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI) vorstellen, haben zusätzliche Stenosen außer der Infarktarterie („culprit lesion“) (Jong et al. Coronary Artery disease 2006 und Muller et al Am Heart J 1991). Die aktuellen Leitlinien raten von einer kompletten Revaskularisation ab. 2 kürzlich publizierte Studien zeigen jedoch, dass eine revaskularisierende Mitbehandlung der Begleitstenosen bei STEMI-Patienten von klinischem Vorteil ist (PRAMI-Studie: Wald et al. NEJM 2013 und CvLPRIT-Studie: Gershlick et al. ESC 2014). Die beim EuroPCR 2015 Kongress vorgestellte randomisierte Studie DANAMI3-PRIMULTI unterstützt das Konzept, dass eine sofortige komplette Revaskularisation das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse im Vergleich zur konventionellen, auf die Infarktarterie beschränkten Behandlung, um mehr als 50% reduziert.