Prävalenz der Trehalose Malabsorption bei PatientInnen mit Blähungen und Bauchschmerzen

Fragestellung: Blähungen, Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten lassen an Intoleranz von Laktose und Fruktose denken. Trehalose, ein Disaccharid, das vor allem in Pilzen und Kleinlebewesen vorkommt, ist seit 2001 in der EU als Lebensmittelzusatzstoff registriert und wird industriell eingesetzt; es kann bei verminderter Aktivität des Enzyms Trehalase zu Beschwerden der Kohlehydratintoleranz führen. Zur Prävalenz der Trehalosemalabsorption gibt es kaum Daten – sie beträgt in der Bevölkerung laut Literatur bis zu 8%.

Ziel dieser Studie war es die Prävalenz der Trehalosemalabsorption bei Patienten zu ermitteln die zur Abklärung von Blähungen, Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten zur Durchführung eines H₂ Atemtests (Laktose, Fruktose) zugewiesen worden waren.

Methodik: 30 PatientInnen (8 männlich, 22 weiblich, medianes Alter 32 a, min.-max.: 20 – 72 a) erhielten 50 g Trehalose. Bei 11 PatientInnen war zuvor eine Laktosemalabsorption (LM), bei einem eine Fruktosemalabsorption (FM) und bei einem eine LM und FM festgestellt worden. Pathologisch war ein Anstieg der endexspiratorischen H₂-Konzentration über 20 ppm über den Ausgangswert. Weiters wurden Symptome (Skala von 0 bis 5) aufgezeichnet.

Ergebnisse: Bei 13 PatientInnen (43%, 11 weiblich) wurde eine Trehalosemalabsorption diagnostiziert. Dies konnte bei 9 ProbandInnen durch einen H₂-Anstieg nachgewiesen werden, die verbleibenden vier waren H₂-Non-Exkretoren mit Symptomen. Acht PatientInnen mit Trehalosemalabsorption waren symptomatisch und wurden als trehaloseintolerant klassifiziert (62%). Zwischen PatientInnen mit und ohne Trehalosemalabsorption bestand kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit einer zusätzlichen LM und/oder FM, einer Zöliakie, oder einer Pilzunverträglichkeit.

Schlussfolgerung: Bei PatientInnen mit Blähungen, Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten bei denen an eine Kohlehydratintoleranz gedacht wird liegt in 43% eine Trehalosemalabsorption vor; knapp die Hälfte dieser PatientInnen hat auch Beschwerden nach dem Konsum von Trehalose. Es besteht kein signifikanter Zusammenhang zwischen einer Trehalosemalabsorption und einer LM (5 von 13 ProbanInnen, 39%) oder einer FM (1 von 13 ProbandInnen, 8%). Die Verwendung dieses Zuckers in Lebensmitteln muss genauer deklariert werden.