Z Gastroenterol 2015; 53 - P19
DOI: 10.1055/s-0035-1551707

Fokale Läsionen bei Barrettösophagus: Ergebnisse endoskopischer Interventionen im KH St. Elisabeth

M Seidl 1, M Häfner 1
  • 1Krankenhaus St. Elisabeth Wien, Wien, Austria

Einleitung: Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) fokaler Läsionen/Frühkarzinome bei Barrettösophagus (BÖ) mit Radiofrequenzablation (RFA) des Restbarretts, hat sich mittlerweile als Standardtherapie etabliert.

Die Ergebnisse von 75 Patienten werden präsentiert, welche im KH St. Elisabeth zwischen 2010 und 2015 behandelt worden sind.

Methoden: Von 2010 bis Anfang 2015 wurden 75 Patienten (51 männlich, 24 weiblich, mittleres Alter 64) mittels EMR (1 x endoskopische Submukosadissektion) behandelt.

Die Indikationen waren wie folgt: geringgradige Dysplasie (LGIN, n = 22), hochgradige Dysplasie (HGIN, n = 21), mukosales Adenokarzinom (AC, n = 8), Plattenepithelkarzinom. (n = 1).

In 23 Fällen führte der Verdacht auf eine fokale Läsion ohne vorherige Histologie zur Intervention.

In 42 Fällen wurde der Restbarrett radiofrequenzabliert.

Ergebnisse: Bei 52 Patienten gab es eine bioptisch gesicherte Diagnose vor EMR.

Die Histologie des Resektats unterschied sich davon in 38%.

Die endgültigen Diagnosen waren: AC (n = 14), HGIN (n = 19), LGIN (n = 27), nicht-dysplastischer BÖ/“indefinite for dysplasia” (NDB/ID n = 14), keine Barrett-Mukosa (n = 1).

68 Läsionen wurden in toto reseziert.

6 Patienten mit Hochrisiko-Läsionen (2 x fortgeschrittene Invasionstiefe, 2 x Gefäßinvasion, 1 x ausgedehnte HGIN, 1 x BE associated polypoid Dysplasia mit HGIN) wurde eine operative Sanierung empfohlen.

In 9 Fällen wurde bei Verdacht auf neuerliche Dysplasie eine 2. EMR (3 x Adenokarzinom ohne Risikofaktoren, 1 x HGIN, 4 x NDB, 1 x ID, alle in toto reseziert) durchgeführt.

Ein Patient verstarb vor der zweiten Intervention.

Bei 35 Blutungen wurde endoskopisch interveniert, zwei Stenosen nach RFA wurden erfolgreich bougiert.

Schlussfolgerungen: Die EMR ist eine etablierte Methode in der Behandlung fokaler Läsionen bei BÖ.

Mit RFA kann das Risiko metachroner Läsionen gesenkt werden.

Intra-interventionelle Blutungen treten relativ häufig auf. Häufig unterschied sich die endgültigen Diagnose von der initialen Histologie, was den diagnostischen Wert der EMR wiederspiegelt.