Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0035-1551692
Häufigkeit und Differentialdiagnosen einer erhöhten alkalischen Phosphatase bei PatientInnen mit CED an der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz
Hintergrund: Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) stellt die schwerwiegendste extraintestinale Erkrankung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) dar, da sie mit einem deutlich erhöhten Risiko für hepatobiliäre und kolorektale Karzinome einhergeht. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnosestellung. Ziel dieser Studie war die Erhebung der Häufigkeit und der Differentialdiagnosen einer erhöhten alkalischen Phosphatase (AP) bei PatientInnen mit CED an der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz (UKIM).
Methoden: PatientInnen der Ambulanz für CED der UKIM, die zwischen 10.10.2010 und 01.01.2014 mindestens einmal eine erhöhte AP [> 105 U/L (Männer), > 130 U/L (Frauen)] aufwiesen, wurden in diese retrospektive Analyse eingeschlossen. Bekannte hepatobiliäre Erkrankungen, MRCP Befunde und das Vorliegen einer Erhöhung der AP > 25% über des oberen Referenzwert (> 25% ULN) [> 130 U/L (Männer), > 165 U/L (Frauen)] wurden erhoben.
Ergebnisse: Im untersuchten Zeitraum lag bei insgesamt 47 PatientInnen zumindest einmalig eine erhöhte AP vor. 10 davon wurden von der weiteren Auswertung ausgeschlossen [bekannte PSC (n = 5), CED Verdacht nicht gesichert (n = 1), Alter über70 Jahre (n = 2), kein follow up (n = 1), sekundär sklerosierenderende Cholangitis (n = 1)]. Von den übrigen 37 (78% weiblich, 22% männlich; 30% CU, 70% MC%) lag bei 4 PatientInnen eine Erhöhung der AP > 25% ULN vor. Eine MRCP wurde bei 5 der 37 PatientInnen durchgeführt und ergab in 3 Fällen eine PSC. Weitere Gründe für eine AP Erhöhung umfassten Nebenwirkung der immunsuppressiven Therapie (n = 15), Schwangerschaft (n = 9), Pankreatitis (n = 3), extrahepatische Ursachen (n = 5). Bei 5 PatientInnen blieb die Ursache der AP-Erhöhung unklar.
Schlussfolgerung: Eine Erhöhung der AP ist bei CED Patienten nicht selten und meist nicht durch eine PSC bedingt. Dennoch sollte aufgrund bedeutsamer klinischer Konsequenzen die Indikation zur Abklärung hinsichtlich einer PSC großzügig gestellt werden.