Rofo 2015; 187 - MA_WS401_1
DOI: 10.1055/s-0035-1551528

Krankenhausfinanzierung im stationären Bereich: Inverstitions- und Betriebskosten, Krankenhausleistung und DRG's

M Gribner 1
  • 1Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel, Geschäftsführung, Kassel

Kurzfassung:

Die stationäre Krankenhausbehandlung ist der wesentliche Grundpfeiler in der Finanzierung eines Krankenhauses. Dieser Vortrag soll Beteiligten des Gesundheitswesens die Grundzüge der Dualen Finanzierung, welche die Trennung in Investitionsmittel und Betriebsmittel vorsieht, mit seinen Zielen und Problemen darstellen sowie auf die aktuellen Entwicklungen in beiden Bereichen eingehen. Ausgangspunkt war seinerzeit eine bedrohliche Unterfinanzierung der Krankenhäuser in Deutschland. Die Bundesländer sollten die Investitionsmittel für Neu- und Umbauten sowie langfristige Anlagegüter tragen und im Gegenzug die Steuerungsfunktion über die jeweiligen Landeskrankenhauspläne ausüben, um eine Versorgung im Land sicherzustellen. Problematisch ist hierbei, dass mittlerweile die Investitionssummen häufig nach Haushaltslage adjustiert werden und dies zu einem enormen Investitionsstau in den deutschen Krankenhäusern geführt hat. Dieser Trend ist auch durch die aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Ideen für die Verteilung der Investitionsmittel nicht ohne ein Umsteuern der Länder und einer damit verbundenen, deutlichen Erhöhung der Fördersummen umkehrbar. Die Betriebskosten werden finanziert durch die Vergütung für die stationäre Behandlung von Patienten. Die Art der Vergütung wechselte in den letzten Jahrzehnten von tagesgleichen Pflegesätzen hin zum aktuellen, pauschalierenden DRG-System. Grundsätzlich war der Gedanke hinter allen Gesetzesänderungen und Systemumstellungen eine Kostensenkung oder zumindest eine Kostendämpfung zu erreichen. Begleitet wird die Betriebsmittelfinanzierung von dem Element der prospektiven Budgetverhandlung in Verbindung mit Regelungen für Mehr- oder Minderleistungen sowie mehrjährigen Zwangsabschlägen als Sanktionsmaßnahme für Leistungsausweitung. Zusammenfassend ist die Krankenhausfinanzierung durch die Duale Finanzierung von Investitionskosten und Betriebskosten geprägt. Die Investitionskosten durch die Länder liegen, aufgrund angespannter Haushalte der Länder, deutlich unter dem Bedarf. Die Betriebskostenfinanzierung durch die Sozialleistungsträger unterliegt dem ständigen Druck der Kostendämpfung, die sich in häufigen gesetzgeberischen Maßnahmen widerspiegelt und so verhindert, das Ruhe in das System kommt.