Rofo 2015; 187 - WISS312_5
DOI: 10.1055/s-0035-1551441

Evaluation des PIRADS-Scorings für multiparametrische MRT und eines neuen Systems zur gezielten MRT/TRUS-Fusionsbiopsie für die Detektion des klinisch signifikanten Prostatakarzinoms

S Tewes 1, K Hüper 1, D Hartung 1, F Imkamp 2, T Herrmann 2, J Weidemann 1, M Kuczyk 2, F Wacker 1, I Peters 2
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, Hannover

Zielsetzung:

Ziel der Studie war die Evaluation des PIRADS (Prostate Imaging Reporting and Data System)-Scorings für multiparametrische Prostata-MRT und eines neuen Systems für die MRT/TRUS-Fusionbiopsie für die Detektion des klinisch signifikanten Prostatakarzinoms (PCa).

Material und Methodik:

33 Patienten (Pat) mit Verdacht auf ein PCa (30 mit 1 – 4 Vorbiopsien, 1 unter active surveillance, 2 ohne vorherige Biopsie) wurden an einem 3T-MRT (Verio, Siemens Healthcare) untersucht. Das multiparametrische MRT-Protokoll umfasste T2 TSE, DWI und DCE. 65 Läsionen wurden retrospektiv durch zwei Radiologen analysiert, und PIRADS-Scores für jede MRT-Sequenz, die Summe der einzelnen PIRADS-Scores und ein Gesamt-PIRADS bestimmt. Die MRT/TRUS-Fusionsbiopsie erfolgte mittels BioJetTM -Software (D&K Technologies) in Kombination mit einem transrektalen Ultraschallsystem (BK Medical). Prostata und Zielläsionen wurden manuell segmentiert. Die Bildfusion basiert auf rigider Regristrierung. PIRADS-Scores der Indexläsionen wurden mit dem histopathologischen Biopsieergebnis verglichen. Die diagnostische Genauigkeit wurde mittels ROC-Kurvenanalyse ermittelt.

Ergebnisse:

Für einen Gesamt-PIRADS ≥4 (AUC = 0,82) und eine PIRADS-Summe ≥10 (AUC = 0,79) betrugen Sensitivität und Spezifität 88% und 83%. Der negativ prädiktive Wert war 95%. Sensitivitäten und Spezifitäten für jede einzelne Sequenz waren 88/71% für T2 (cut-off≥3), 88/71% für DWI (cut-off≥3) und 75/82% für DCE (cut-off≥4). Die PIRADS-Scores waren höher bei Pat mit PCa als bei Pat ohne PCa (Gesamt- PIRADS: 4,0 ± 1,3 vs. 2,6 ± 0,9, p < 0,01; PIRADS-Summe: 10,6 ± 3,5 vs. 6,9 ± 2,7, p < 0,01). 64/65 Läsionen konnten zuverlässig biopsiert werden. Eine anteriore Läsion wurde mittels transrektaler Biopsie nicht erreicht. In der statistischen Analyse wurde dieser Pat nicht berücksichtigt.

Schlussfolgerungen:

Das PIRADS-Scoring erlaubt eine standardisierte Befundung und eine hohe Sensitivität und Spezifität für die Detektion eines signifikanten PCa. Das neue System ist gut geeignet, um MRT/TRUS-Fusionsbiopsien durchzuführen.