Kurzfassung:
Die F-18-FDG-PET-CT ist in der onkologischen Bildgebung eine etablierte Methode, während
die PET-MRT noch evaluiert werden muss. Bei urogenitalen Tumorerkrankungen ist die
PET-CT allerdings nur für bestimmte Indikationen geeignet, was u.a. an der Ausscheidung
des F-18-FDG über die Nieren liegt (zu hohe Aktivität im harnableitenden System).
So ist das T-Staging des Urothelkarzinoms von Nierenbecken, Harnleiter und/oder der
Harnblase mittels PET-CT/-MRT kein Fortschritt gegenüber der CT/MRT, während Lymphknoten-
und Fernmetastasen sowie Lokalrezidive sensitiv detektiert werden können. Beim Ovarialkarzinom
kann durch die F-18-FDG PET/CT die Tumorausdehnung besser definiert werden (Primärtumor
und Rezidiv) und dadurch das Management substantiell verändert werden. Auch das lokal
fortgeschrittene Zervixkarzinom und das Endometriumkarzinom sind potentiell eine Indikation
für die F-18-FDG-PET-CT, da Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen besser als mit
anderen Verfahren detektiert werden. Zusätzlich wurde der Nutzen bei Rezidiven nachgewiesen.
Andere Tracer wie C-11-Azetat, C-11-Cholin und Ga-68-PSMA-Liganden sind für die Prostatabildgebung
sehr gut geeignet. Insbesondere die relativ neue Ga-68-PSMA-Liganden-PET-CT ist ein
vielversprechendes Verfahren beim N- und M-Staging. Auch der Primärtumor kann damit
nachgewiesen werden. Das Prostatakarzinomrezidiv ist mit Ga-68-PSMA-Liganden sensitiver
als mit C-11-Cholin oder C-11-Azetat zu detektieren. Erste Daten deuten außerdem auf
eine zumindest geringere Abhängigkeit der Detektionsrate vom Differenzierungsgrad
des jeweiligen Prostatakarzinoms hin. Der Vergleich zwischen PET-CT und PET-MRT zeigt
in den bisherigen Studien allenfalls eine Tendenz zur geringen Überlegenheit der PET-MRT
für das Staging des Prostatakarzinoms (C-11-Cholin) und im Nachweis des Rezidivs (Ga-68-PSMA-Liganden).
Lernziele: