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DOI: 10.1055/s-0035-1551426
Die Peritonealkarzinose – eine Herausforderung für die bildgebende Diagnostik
Kurzfassung:
Das Peritoneum ist ein Ort häufiger Metastasierung, insbesondere bei fortgeschrittenen Tumoren des Magen-Darm-Traktes und des Ovars. Die frühzeitige und sichere Diagnostik der Peritonealkarzinose (PC) bleibt auch im Zeitalter moderner Schnittbildverfahren eine Herausforderung für den Radiologen aufgrund der Vielfalt von Größe, Morphologie und Lokalisation der peritonealen Herde. Neue, teilweise kurativ intendierte Therapiekonzepte der bisher als unheilbar geltenden PC wie die Peritonektomie kombiniert mit hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) erfordern jedoch in zunehmendem Maße eine hohe Zuverlässigkeit in der Diagnostik, die nicht nur den Nachweis, sondern auch die korrekte Einschätzung des Ausmaßes einer peritonealen Tumoraussaat betrifft. Verschiedene bildgebende Verfahren werden zur Einschätzung der peritonealen Tumorausdehnung eingesetzt. Trotz bekannter Limitationen im Nachweis kleiner Läsionen und in der Diagnostik eines Dünndarmbefalls ist die kontrastangehobene MDCT aufgrund ihrer Genauigkeit, Verfügbarkeit und den geringen Kosten die Methode der Wahl in der Diagnostik der PC. Die MRT, insbesondere mit diffusionsgewichteten Sequenzen und die FDG-PET/CT zeigen in aktuellen Studien überlegene Ergebnisse, bleiben aber aufgrund von Kosten, Untersuchungsdauer und Verfügbarkeit derzeit auf spezialisierte Zentren beschränkt. Voraussetzung für ein erfolgreiches diagnostisches Management der PC ist ein optimiertes Untersuchungsprotokoll und erfahrene Radiologen, die mit den Besonderheiten der peritonealen Tumorausbreitung und der Variabilität der Läsionsmorphologie vertraut sind.
Lernziele:
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Vermittlung von Kenntnissen über die speziellen Ausbreitungswege der Peritonealkarzinose
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Erfassen der variablen Morphologie, Stoffwechselaktivität und Diffusivität peritonealer Metastasen · Stellenwert der verschiedenen bildgebenden Verfahren bei der Diagnostik der Peritonealkarzinose, Erkennen ihrer Vorteile und Grenzen und Empfehlungen für die Praxis