Rofo 2015; 187 - WISS304_5
DOI: 10.1055/s-0035-1551378

Die Zukunft der Thoraxbettaufnahme: Mobile Flachdetektoren oder Speicherfoliensysteme mit Nadelkristalldetektoren – was ist besser?

K Bremicker 1, D Gosch 1, T Kahn 1, G Borte 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Zielsetzung:

Vergleich der Bildqualität von mobilen Flachdetektoren und Speicherfoliensystemen mit Nadelkristalldetektoren bei Thoraxbettaufnahmen.

Material und Methodik:

Es wurden retrospektiv 84 Thoraxaufnahmen von 42 Patienten (20 w., 22 m.; Durchschnittsalter: 65J.) einer chirurgischen Intensivstation ausgewertet. Die Aufnahmen erfolgten im Rahmen der üblichen Routinediagnostik. Verwendet wurden ein transportables Röntgenaufnahmegeräte mit einem Speicherfoliensystem (DX-G; AGFA-Gevaert) mit nadelförmigen Leuchtstoffpartikeln sowie zwei transportable Geräte mit mobilen Flachdetektoren (Optima XR220amx; GE; 10 Pat. und MobileDiagnost wDR; Philips; 32 Pat.). Von jedem Patienten wurde eine Aufnahme mit Speicherfoliensystem und mit Flachdetektor ausgewertet, die bei identischen Expositionsparametern angefertigt wurden (zeitlicher Abstand im Mittel 5,7 Tage). Zwei Radiologen bewerteten verblindet die Bildqualität anhand von 10 Kriterien (9 relevante anatomische Strukturen + Gesamteindruck) auf einer 5stufigen Skala. Die statistische Analyse der Mittelwerte erfolgte mittels Mann-Whitey-U-Test (Signifikanzniveau: p≤0,05).

Ergebnisse:

Es konnte kein signifikanter Qualitätsunterschied zwischen den Thoraxaufnahmen des Speicherfoliensystems und denen der Flachdetektorsysteme festgestellt werden. Insgesamt wurde die Bildqualität in der überwiegenden Zahl der Fälle (86%) mit gut bis ausreichend beurteilt, es gab keine Aufnahmen, die nicht verwertbar waren. Im Mittel wurde die Beurteilbarkeit von Zwerchfell, Herzkontur, Lungenstruktur, Herdschatten und Fremdmaterial deutlich besser eingeschätzt als die Abbildungsgüte der Trachealbifurkation und der Brustwirbelsäule.

Schlussfolgerungen:

Mobile Flachdetektoren erreichen bei Thoraxbettaufnahmen eine vergleichbar gute Bildqualität wie Speicherfoliensysteme mit Nadelkristalldetektoren. Sie ermöglichen zudem eine sofortige Überprüfung der Aufnahmequalität (besonders effizient bei Notfällen, adipösen Patienten und fehlender Compliance), sind jedoch deutlich teurer in der Anschaffung und Wartung.