Rofo 2015; 187 - WISS304_2
DOI: 10.1055/s-0035-1551375

Besondere CT-Merkmale von nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen mit EML4-ALK Translokation

U Mueller-Lisse 1, A Tufman 2, H Zimmermann 1, C Reiners 1, A Borgmeier 2, F Gamarra 2, S Reu 3, M Reiser 1, R Huber 2
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Klinikum der Universität München, Pneumologie, München
  • 3Klinikum der Universität München, Pathologie, München

Zielsetzung:

Fortgeschrittene, Chemotherapie-refraktäre nicht-kleinzellige Lungenkarzinome (NSCLC) mit EML4-ALK-Genfusion können gezielt mit dem ALK-Tyrosinkinaseinhibitor Crizotinib behandelt werden. Da ALK-positive NSCLC selten und Biopsie-Proben oft klein sind, ist die Auswahl zur ALK-Testung schwierig. Wir überprüften CT-Merkmale broncho-alveolärer-NSCLCs bei ALK-positiven (Fälle) und ALK-negativen (Kontrollen) Patienten.

Material und Methodik:

Mit positivem Ethikkommissions-Votum prüften zwei unabhängige Radiologen (R1, R2) Thorax-CTs von Patienten mit NSCLC ohne vorherige Kenntnis des jeweiligen molekularen Marker-Status auf Lokalisation (entweder-zentral-oder-peripher-versus-beides), Wachstumsmuster (fokal-versus-diffus), Anordnung (einzeln-versus-multipel), Abgrenzung (infiltrativ-versus-umschrieben), Zusammensetzung (nur-solide-versus-nicht-solide Anteile), Tumor-nahe Blutgefäßmuster (normal-versus-verändert), und Lufteinschlüsse (vorhanden-versus-fehlend) der Lungentumore. Patientenalter, Geschlecht, vorangehende Tumortherapie, UICC-Stadium und Raucher-Status waren mögliche Störgrößen. Zweiseitige statistische Tests (Fisher-Exact/Student-T) waren signifikant bei p < 0,05.

Ergebnisse:

Von 39 Patienten (Alter 57+/-10 Jahre, 17 weibliche, 22 männliche erwachsene Europäer) waren 10 (26%) ALK-positiv. Diffuses Wachstumsmuster (R1/R2, ALK-positiv 9/9, ALK-negativ 7/5, p < 0,0005/p < 0,0001, Übereinstimmung 95%), multiple-Lungenläsionen-Anordnung (R1/R2, ALK-positiv 9/9, ALK-negativ 6/6, p < 0,0002, Übereinstimmung 82%) und kombinierte zentrale-und-periphere Tumorlokalisation (R1/R2, ALK-positiv 9/9, ALK-negativ 12/7, p < 0,01/p < 0,0005, Übereinstimmung 82%) waren jeweils signifikant mit ALK-positivem Marker-Status verbunden.Wenig-oder-nie-Raucher waren häufiger ALK-positiv (80%, Kontrollen 26%, p < 0,008).

Schlussfolgerungen:

Diffuses Wachstumsmuster, Anordnung mit multiplen Lungenläsionen und kombinierte zentrale-und-periphere Tumorlokalisation sind CT-Merkmale, die eine Auswahl von Biopsie-Proben für die ALK-Testung erleichtern könnten.