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DOI: 10.1055/s-0035-1551341
Nebenwirkungen unter Tumortherapie: Pankreasatrophie bei HCC Patienten unter Therapie mit Sorafenib in der CT
Zielsetzung:
Sorafenib ist die einzige bisher zugelassene systemische Therapie für das fortgeschrittene Leberzellkarzinom (HCC). Kürzlich wurde bei zwei Patienten eine Pankreasatrophie als bislang unbekannte Nebenwirkung nach einer Langzeitbehandlung mit Sorafenib berichtet. Wir untersuchten in der CT HCC Patienten auf Pankreasatrophie im zeitlichen Verlauf und deren klinische Relevanz
Material und Methodik:
Retrospektive Analyse der klinischen Daten und Bildgebung von n = 19 Patienten mit fortgeschrittenem HCC mit Langzeitbehandlung von Sorafenib über einen medianen Zeitraum von 279 Tage (153 bis 826 Tage). Eine Abdomen-CT wurden vor und unter Sorafenib -Behandlung in 3 -Monats- Intervallen durchgeführt. Mittels semiautomatischer dreidimensionaler Pankreassegmentation wurden die Volumina vor und unter Sorafenib -Behandlung bestimmt. Die Bandbreite der Volumenveränderung wurden mit der kumulativen Sorafenibdosis, dem Auftreten der anderen Sorafenib -induzierten Nebenwirkungen und dem Gesamtüberleben korreliert
Ergebnisse:
Eine Atrophie der Bauchspeicheldrüse lag bei n = 18/19 (95%) HCC Patienten vor mit einem mittleren Pankreasvolumenverlust von 25% (p = 0,002). Die Pankreasatrophie war abhängig von der Dosis (r = 0,36) und der Behandlungsdauer (r = 0,35). Der Nachweis mittels CT zeigte sich bereits nach 3 Monaten unter Sorafenib Behandlung und mit einer kumulativen Dosis von Sorafenib < 100 g. Allerdings korrelierte die Sorafenib-induzierte Pankreas-Atrophie nicht mit dem Gesamtüberleben (HR 1,002, 95% Konfidenzintervall: 0,981 – 1,060, p = 0,24)
Schlussfolgerungen:
Wir konnten mittels Pankreasvolumenvbestimmung eine bisher nicht vorbeschriebene Nebenwirkung dokumentieren: die Pankrasatrophie bei HCC-Patienten unter Sorafenibtherapie. Dies macht deutlich, dass das radiologische Tumormonitoring nicht nur für die Beurteilung des Tumoransprechens sondern auch zur Beurteilung von Therapienebeneffekten relevant ist.