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DOI: 10.1055/s-0035-1551337
Metastasierungsmuster von Schleimhautmelanomen: Retrospektive Evaluation von Risikofaktoren, Metastasierungs-Zeitpunkt und Metastasierungs-Lokalisation
Zielsetzung:
Evaluation des Metastasierungsmusters von Schleimhautmelanomen. Retrospektiv wurden Metastasierungs-Zeitpunkt, Metastasierungs-Lokalisation und Risikofaktoren untersucht.
Material und Methodik:
In einer Datenbankauswertung wurden 116 Patienten mit Schleimhautmelanomen identifiziert. Die Primärtumorlokalisationen waren Vulva (n = 41; 35%), obere Atemwege (n = 36; 31%), Gastrointestinal-Trakt (n = 20; 35%), Penis (n = 8; 7%), Vagina (n = 6; 5%), Konjunktiva (n = 5; 4%). Das Follow-up betrug 47 ± 52 Monate. Das Metastasierungsmuster wurde eingeteilt in Pathway1: primäre Metastasierung in regionale Lymphknoten (LK); Pathway 2: primäre Fernmetastasierung. Die Metastasierungs-Zeitpunkte wurden evaluiert und Risikofaktoren für das Auftreten von Metastasen analysiert.
Ergebnisse:
Bei 67/116 Patienten (58%) wurden Metastasen während des Follow-up detektiert. Bei 64 von diesen Patienten war eine Zuordnung zu den Metastasierungsmustern möglich; Pathway 1: 34/64 Patienten (53%); Pathway 2: 30/64 Patienten (47%). Bei 41 der metastasierten Patienten konnten die Zeitintervalle der Metastasierung aufgeschlüsselt werden. Im Pathway 1 (n = 16) betrug das mittlere Intervall zwischen Erstdiagnose und regionaler LK-Metastasierung 20,1 Monate, das mittlere Intervall zwischen LK-Metastasierung und Fernmetastasierung (n = 11) 10,2 Monate, das Intervall zwischen Erstdiagnose und Tod (n = 9) 55 Monate. Im Pathway 2 (n = 25) betrug das mittlere Intervall zwischen Erstdiagnose und Fernmetastasierung 21 Monate, das Intervall zwischen Erstdiagnose und Tod (n = 25) 56 Monate. Risikofaktoren für das Auftreten von Metastasen waren Primärtumorlokalisationen in den oberen Atemwegen und im Gastrointestinal-Trakt sowie eine zunehmende Infiltrationstiefe des Primärtumors. Die häufigsten Lokalisationen für Fernmetastasen waren Lunge (n = 26) und Leber (n = 22).
Schlussfolgerungen:
Schleimhautmelanome zeigen eine hohe Rate an primärer Fernmetastasierung ohne vorherige lokale lymphogene Metasasierung. Aus diesem Grund sollten Staging und Nachsorge eine Ganzkörper-Bildgebung beinhalten.