Kurzfassung:
Das ursprünglich primär für die Mammografie entwickelte amerikanische „Breast Imaging
Reporting and Data Systems“ (BI-RADS®) des American College of Radiology (ACR®) besteht
aus drei Komponenten, einer 4-stufigen Klassifikation der Brustparenchymdichte zur
Einschätzung der diagnostischen Sicherheit von (a) „fast vollständig involutiert“
bis zu (d) „extrem dicht“, einem Lexikon zur standardisierten Befundbeschreibung und
den BI-RADS® Beurteilungskategorien 0 bis 6 zur Festlegung des weiteren Vorgehens
in Abhängigkeit von der Malignomwahrscheinlichkeit. Bei den BI-RADS® Beurteilungskategorien
wird zwischen einer vorläufigen Beurteilung (Kategorie 0 – weitere Bildgebung erforderlich),
die insbesondere in der Screening-Mammografie zum Einsatz kommt, und den übrigen endgültigen
Beurteilungskategorien 1 – 6 unterschieden. Die BI-RADS® Kategorie 3 (wahrscheinlich
gutartig – kurzfristige Verlaufskontrolle empfohlen) sollte in der Regel erst nach
einer vollständigen diagnostischen Abklärung (z.B. Zielaufnahmen, Ultraschall) und
damit nicht in der Screening Mammografie verwendet werden. Ziel von BI-RADS® ist es,
die Qualität der Befundschreibung und Kommunikation in der Mammadiagnostik zu verbessern.
Zusätzlich ermöglicht der konsequente Einsatz der BI-RADS® Beurteilungskategorien
in der Mammadiagnostik eine statistische Aufarbeitung der Untersuchungsergebnisse
("Audit"), die in den USA fester Bestandteil der gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätssicherungsmaßnahmen
ist. Bei BI-RADS® handelt es sich um ein „lernendes“ System, das ständig den sich
ändernden Bedürfnissen in der Mammadiagnostik angepasst wird. Der BI-RADS® Atlas für
die Mammografie wurde 2013 in seiner 5. Auflage publiziert, seit 2003 existieren zusätzlich
je ein getrennter BI-RADS® Atlas für die Mammasonografie und die MRT der Mamma.
Lernziele:
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Konzeption und Aufbau von BI-RADS®
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Bedeutung von BI-RADS® für die strukturierte Befundung, Kommunikation und Qualitätssicherung
in der Mammadiagnostik