Rofo 2015; 187 - RK_WISS407_5
DOI: 10.1055/s-0035-1551304

Experimentelle Methodenanalyse der neuartigen 4D Interventionsführung für neuroradiologische Interventionen

R Kueres 1, M Möhlenbruch 2, M Kachelrieß 1, S Bartling 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
  • 2Neuroradiologie, Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg

Zielsetzung:

Es wurde bereits gezeigt, dass mittels neuartiger, tomografischer Rekonstruktionsverfahren eine 4D Interventionsführung (3 Raumdimensionen + Zeit) mit einer akzeptablen Strahlendosis möglich ist. Die Komplexität neuroradiologischer Interventionen als auch die günstigen Aufnahmebedingungen im Kopfbereich (keine Bewegung, kleines FOV) macht eine Anwendung hierbei besonders vielversprechend. In dieser Arbeit wurde mittels mathematischer Simulationen, Phantomen und Tierexperimenten (Schweine, n = 5) eine frühe Analyse des Potentials dieser neuartigen Technologie durchgeführt.

Material und Methodik:

Mittels der Experimente wurden neurointerventionelle Situationen evaluiert (Sondierung komplexer Abgänge, das Coilen von breit- und schmalbasigen Aneurysmen, Applikation von Stents und Flow-Divertern, Akquisition von kontrastmittelgestützen Roadmaps). Für die Phantom- und Tierexperimente stand ein kontinuierlich rotierender CT Scanner basierend auf einem Flachdetektor zur Verfügung. Die Daten wurden retrospektiv ausgedünnt um eine niedrige Dosis zu simulieren, und es wurden PrIDICT-Rekonstruktionen durchgeführt. Die resultierenden Datensätze wurden bzgl. der Verwendbarkeit zur Führung neuroradiologischer Interventionen untersucht.

Ergebnisse:

Mittels 4D Interventionsführung waren die Interventionsmaterialien, Gefäßstrukturen und Pathologien jederzeit und dynamisch in ihren räumlichen Verhältnissen beurteilbar (bspw. mittels Volumerendering). So konnten die Mikrokatheter und Coils in ihrer räumlichen Lage in Bezug zu Aneurysmenwand und Gefäß beurteilt werden. Die Lage der Coils zu dem darunterliegenden Stent im breithalsigen Aneurysma war jederzeit eindeutig. Die Sondierung von komplexen Abgängen konnte räumlich gezielt durchgeführt werden.

Schlussfolgerungen:

Die hier durchgeführte, frühe Technologieanalyse hat das enorme Potential der 4D Interventionsführung im Bereich der Neurointerventionen bestätigt. Mittels dieser neuartigen Technologie könnten komplexe, neuroradiologische Interventionen sicherer, schneller und leichter erlernbar werden.