Rofo 2015; 187 - WSSP_WISS103_5
DOI: 10.1055/s-0035-1551254

Biodegradierbare Magnesium Herbert Schraube in verschiedenen Modalitäten – Bildqualität und Artefakte

L Belenko 1, S Könneker 2, F Wacker 3, C von Falck 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover

Zielsetzung:

Biodegradierbare Implantate aus Magnesiumverbindungen gehören zu den aktuellsten Entwicklungen in der muskuloskelettalen Chirurgie. Diese Studie untersucht das Bildverhalten von Magnesiumimplantaten in verschiedenen bildgebenden Modalitäten im Vergleich zu konventionellen Titanimplantaten.

Material und Methodik:

Eine CE-zertifizierte Magnesium Herbert Schraube (MAGNEZIX®) und eine Titanschraube mit den gleichen Dimensionen (3,2 × 20 mm) wurden in den folgenden Modalitäten untersucht: Konventionelle Radiografie (CR), Multidetektor Computertomografie (MDCT), hochauflösende Flachdetektor Computertomografie (FPCT) und Magnetresonanztomografie (MRT). Die Schrauben wurden sowohl in vitro als auch nach Implantation in eine frische Hühnertibia untersucht. Die Auswertung der Bilddaten erfolgte quantitativ bezüglich Bildqualität sowie Ausmaß und Intensität der Artefakte.

Ergebnisse:

In allen bildgebenden Modalitäten hatten die Artefakte der Magnesiumschraube ein kleineres Ausmaß und waren weniger beeinträchtigend im Vergleich zur Titanschraube (Mittelwert der Differenz der Artefaktgröße im CR: 0,7 mm, MDCT: 6,2 mm, FPCT: 5,9 mm und MRT: 4,73 mm; p < 0,05). In der multiplanaren Reformation und 3D Rekonstruktion der MDCT und FPCT war die Magnesiumschraube der Titanschraube ebenfalls überlegen. Die Metall-Knochen Grenze konnte deutlich besser unterschieden werden.

Schlussfolgerungen:

Magnesiumimplantate generieren signifikant weniger Artefakte in den gängigen bildgebenden Verfahren im Vergleich zu konventionellen Titanimplantaten und sind daher gut für post-operative Kontrollen geeignet.