Rofo 2015; 187 - WISS104_3
DOI: 10.1055/s-0035-1551245

Vergleich von dosisäquivalentem Röntgen, Multidetektor-CT und Flachdetektor-CT bei Mittelhandfrakturen: eine Phantomstudie

J Neubauer 1, C Reidelbach 1, C Neubauer 1, S Leschka 1, M Soschynski 1, J Voigt 2, M Fiebich 2, M Langer 1, E Kotter 1, S Goerke 3
  • 1Universitätsklinik Freiburg, Radiologie, Freiburg
  • 2Technische Hochschule Mittelhessen, Institut für medizinische Physik und Strahlenschutz, Gießen
  • 3 St. Josefsklinik, Radiologie, Offenburg

Zielsetzung:

Vergleich der diagnostischen Qualität von konventionellen Röntgenuntersuchungen mit hierzu dosisäquivalenten Multidetektor-Computertomografie (MDCT) und Flachdetektor-Computertomografie (FPCT) Untersuchungen in der Beurteilung von Mittelhandfrakturen an Phantomen.

Material und Methodik:

Als Phantom dienten 10 artifiziell frakturierte Leichenhände. Die Dosisberechnung erfolgte mit Monte-Carlo-Simulationen. MDCT und FPCT Untersuchungen wurden mit der gleichen Dosis wie die Standard-Röntgen Untersuchung durchgeführt. Als Goldstandard diente eine Kombination aus Frakturprotokoll und Hochdosis-MDCT. 3 unabhängige und verblindete Untersucher bewerteten die Bilder bezüglich Fraktur, Gelenkbeteiligung und Dislokation. Die Sicherheit der Untersucher wurde mittels einer Likert-Skala abgefragt. Die statistische Analyse erfolgte mittels der Receiver operating characteristic (ROC), der Bestimmung von Sensitivität und Spezifität und einer Erweiterung der Storer-Kim Methode.

Ergebnisse:

Für die Frakturerkennung von Röntgen, MDCT und FPCT ergibt die ROC-Analyse eine AUC von 78,8% (KI 68,3 – 89,4%), 89,6% (KI 81,8 – 97,5%) und 92.5% (KI: 86,4 – 98,6%). Die Sensitivitäten und Spezifitäten für Frakturerkennung, Gelenkbeteiligung und Dislokation zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Modalitäten. Die Sicherheit der Untersucher für die Evaluation von Frakturen und deren Gelenkbeteiligung ist höher in beiden Schnittbildverfahren (p < 0,001), für die Evaluation der Dislokation in allen Modalitäten vergleichbar (p = 0,24 – 1).

Schlussfolgerungen:

Die dosisäquivalent durchgeführten MDCT und FPCT Untersuchungen zeigen eine dem Röntgen vergleichbare diagnostische Qualität bei Mittelhandfrakturen in unserer experimentellen Studie, wobei die diagnostische Sicherheit der Schnittbildverfahren für die Beurteilung von Frakturen und deren Gelenkbeteiligung höher eingeschätzt wurde.