Kurzfassung:
Die MRT der Mamma hat von allen bildgebenden Verfahren die höchste Sensitivität für
maligne Veränderungen der Brust. Trotzdem hat sich die Hoffnung nicht erfüllt, dass
die MRT der Mamma die anderen mammadiagnostischen Verfahren vollständig ersetzen könnte.
Suspekte klinische, sonografische und mammografische Befunde sollten auch bei fehlendem
Malignomnachweis in der MRT weiter abgeklärt werden, da 2 – 5% der invasiven Karzinome
und in Abhängigkeit von Größe und Grading ein relevanter Anteil von in-situ Karzinomen
MR-tomografisch dem Nachweis entgehen können. Eine Reihe gutartiger Veränderungen
können in der MRT der Mamma zu falsch-positiven Befunden führen. Dies ist von besonderer
Bedeutung bei asymptomatischen Frauen mit niedrigem Brustkrebserkrankungsrisiko, da
hier der positive Vorhersagewert (ppv) der MRT deutlich niedriger liegt als in der
Hochrisikosituation. Durch eine direkte Korrelation der MRT mit den mammografischen
und sonografischen Befunden, ggfs. im Sinne einer „second-look“ Untersuchung, kann
die Spezifität der MRT erhöht werden. Vorsicht ist jedoch geboten bei suspekten Herdläsionen
in der MRT, die kein Korrelat in der Mammografie und Sonografie aufweisen. Diese Herde
müssen ggfs. auch unabhängig vom mammografischen und sonografischen Befund entweder
MRT-gesteuert biopsiert oder zumindest kurzfristig kontrolliert werden.
Lernziele:
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Falsch-negative Befunde in der MRT der Mamma
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Abhängigkeit des ppv der MRT vom individuellen Brustkrebserkrankungsrisiko
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Multimodale Befundkorrelation zur Erhöhung der Spezifität in der MRT