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DOI: 10.1055/s-0035-1551107
Chronisch mesenteriale Ischämie – Diagnostik bis Intervention, Datenlage
Kurzfassung:
Die chronische mesenteriale Ischämie (CMI) ist eine Folge der viszeralen Manifestation der Atherosklerose. Obwohl sie, verglichen mit der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) und der koronaren Herzkrankheit (KHK), deutlich seltener diagnostiziert wird, kann sie im Verlauf tödlich enden. Mesenteriale Durchblutungsstörungen lassen sich nach Ihrem Verlauf in eine akute, meist embolisch bedingte Ischämie und die chronische Verlaufsform als Ausdruck der viszeralen Beteiligung an der Atherosklerose einteilen. Weitere, seltenere Ursachen für eine chronische mesenteriale Ischämie können die externe Kompression der Viszeralarterien durch das Ligamentum arcuatum mediale sein (Dunbar-Syndrom), die fibromuskuläre Dysplasie oder die Beteiligung an Vaskulitiden. Aufgrund des progrendienten Charakters der CMI kann sie analog zur pAVK in vier Stadien eingeteilt werden:
Stadium I: |
symptomfrei, nachweisbarer Gefäßprozess |
Stadium II: |
intermittierender Abdominalschmerz, Angina abdominalis |
Stadium III: |
abdomineller Ruheschmerz |
Stadium IV: |
ischämischer Gewebsuntergang (Mesenterialinfarkt) |
Die Interventionsradiologie verfügt heutzutage über ein breites Spektrum zur Verfügung stehender Devices für die endovaskuläre Therapie der CMI. Insgesamt bleibt jedoch festzustellen, dass die Patientenselektion zur endovaskulären Therapie in die Hand eines Gefäßzentrums gehört. Die aktuelle Literaturübersicht zeigt, dass endovaskuläre Verfahren eine deutlich besseres periinterventionelles Outcome besitzen und vergleichbare Langzeitergebnisse zur Operation aufweisen.
Lernziele:
Der Beitrag stellt neben den aktuellen Standards der bildgebenden Diagnostik insbesondere die Möglichkeiten der endovaskulären Therapie der chronischen mesenterialen Ischämie heraus. Dabei wird anhand der aktuellen Literatur der Stellenwert der endovaskulären Verfahren diskutiert.