Rofo 2015; 187 - WISS204_5
DOI: 10.1055/s-0035-1551070

Flouroskopie-gesteuerte Aortenfenestration: dynamische Flussmessung als periprozedurale Qualitätskontrolle

F Wolfschmidt 1, A Dierks 1, A Sauer 1, T Bley 1, R Kickuth 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg

Zielsetzung:

Retrospektiver Nachweis verbesserter Perfusionsverhältnisse im wahren Gefäßlumen unter Verwendung von syngo iFlow bei Patienten mit Aortendissektion und Malpefusionssyndrom, die mit flouroskopie-gesteuerter Membranfensterung behandelt wurden.

Material und Methodik:

DSA-Serien von 11 Patienten (4 weibliche; Altersmedian 54 Jahre) mit akuter Aortendissektion (4 Typ A und 7 Typ B Dissektionen) und spinalem, mesenterialem und/oder iliofemoralem Malperfusionssyndrom wurden retrospektiv analysiert. Alle Patienten waren technisch erfolgreich mit fluoroskopie-gesteuerter Ballon-Fenestration der Dissektionsmembran behandelt worden, unter Verwendung eines Re-entry Katheters zur akkuraten Punktion des Ziellumens. Jede prä- und postinterventionelle True-lumen DSA-Serie wurde mit der Software Syngo iFlow (Siemens, Deutschland) in einem einzigen Bild durch Farbkodierung der Zeit bis zur maximalen Kontrastierung visualisiert, zusätzlich wurden Flusskurven für einzelne Pixel-Marker erstellt. Die prä- und postinterventionelle Zeit bis zur maximalen Kontrastierung (Sek.) knapp distal des Membranfensters wurde analysiert (Mittelwert von 3 Messungen für jedes ROI). Die Flusskurven wurden visuell verglichen.

Ergebnisse:

Die mediane prä- und postinterventionelle Zeit bis zur maximalen Kontrastierung war 6,4 und 4,6 Sek. Postinterventionell wurde die Zeit bis zur maximalen Opazifizierung im Median um 1,6 Sek. verkürzt (Range 0,7 – 3,4 Sek.). Die Zeitreduktion und die Verbesserung der Flusskurven waren signifikant (p < 0.01).

Schlussfolgerungen:

Anhand von dynamischen Flussmessungen konnte eine Zeitreduktion bis zur maximalen Opazifizierung im wahren Gefäßlumen nach Membranfensterung – und damit verbesserte Perfusionsverhältnisse in kompromittierten aortalen Seitästen – nachgewiesen werden. Der verwendete Algorithmus erwies sich als hilfreiche periprozedurale Qualitätskontrolle für endovaskuläre Aortenfenestrationen.