Rofo 2015; 187 - WISS204_1
DOI: 10.1055/s-0035-1551066

Pulmonale Ballonangioplastie: Führung der Intervention mittels überlagertem selektivem C-Arm CT

J Hinrichs 1, S Marquardt 1, J Renne 1, C von Falck 1, F Wacker 1, B Meyer 1
  • 1MHH, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover

Zielsetzung:

Bewertung der Durchführbarkeit der Interventionsführung bei pulmonalen Ballonangioplastien (BPA) mittels selektiver C-Arm CT (CACT) bei Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH).

Material und Methodik:

Bei 21 Patienten (9 m; 71 Jahre) wurde vor BPA mittels kontrastverstärktem CACT (syngo DynaCT, Artis Q®, Siemens; Auflösung [0.4 mm]3) ein Lungenlappen dargestellt. In der Nachbearbeitung wurden die Knochen entfernt und Pfade in Zielgefäße eingezeichnet. Volume Rendering Projektionen (VRT) wurden erstellt, in denen der Ursprung und der Weg der Zielgefäße nachvollzogen werden konnte. Während der BPA wurden der Zoom und die Orientierung der VRT und der C-Arm mittels intrinsischer Registrierung verlinkt. Aufgrundlage der VRT wurde eine geeignete Arbeitsprojektion geplant (p-AP) und auf den C-Arm übertragen. Falls notwendig wurde die genutzte Arbeitsprojektion (n-AP) angepasst. Die Übereinstimmung der p-AP und der n-AP, die Zeiten (Patientenvorbereitung; CACT-Aufnahmen; Nachverarbeitung; BPA) und die Strahlenexposition wurden dokumentiert.

Ergebnisse:

In 66 Lungenarterienästen (LAÄ) (Median 3; zwischen 2 – 5 pro Patient) wurde eine BPA geplant. Eine Übereinstimmung der p-AP und der n-AP ergab sich in 80% (53/66 LAÄ). Bei den restlichen 20% (13/66 LAÄ) wurde die n-AP angepasst, hauptsächlich um Überlagerungen zu vermeiden. Die Drahtplatzierung war in 94% der Fälle erfolgreich (62/66 LAÄ). Die prä-therapeutische Vorbereitung betrug im Mittel 29 min (inkl. Anfertigung der sel. CACT von 5 min). Die Nachverarbeitungszeit lag bei 8 min. Eine BPA Sitzung dauerte im Schnitt 39 min (pro Segment 13 min). Das Dosis-Flächenprodukt einer Intervention lag bei 12030 ± 7589µGym2. Dies setzt sich zusammen aus der Fluoroskopie (62%), der CACT (20%) und selektiver DSA-Serien (18%). Die mittlere Durchleuchtungszeit lag bei 43 ± 16 min. Wir beobachteten keine schweren Nebenwirkungen.

Schlussfolgerungen:

Die VRT-basierte Planung und Führung einer BPA mittels selektiver CACT ist verlässlich und effektiv bei Patienten mit CTEPH.