Rofo 2015; 187 - WS_WISS407_4
DOI: 10.1055/s-0035-1551004

Diagnostische Wertigkeit der zusätzlichen Akquisition von Gadolinium-verstärkten VIBE-Sequenzen in der kardialen MRT-Bildgebung

N Guberina 1, T Schlosser 1, C Jensen 2, C Mikat 1, F Nensa 1, J Schelhorn 1, M Forsting 1, K Naßenstein 1
  • 1Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Essen
  • 2Elisabeth Krankenhaus Essen, Klinik für Kardiologie, Essen

Zielsetzung:

Das Ziel der vorliegenden, prospektiven Studie war es, eine Beurteilung der Wertigkeit der zusätzlichen Akquisition von Gadolinium-verstärkten VIBE-Sequenzen (Volumetric Interpolated Breath-hold Examination) in der kardialen MRT-Bildgebung für extrakardiale Zufallsbefunde zu ermöglichen.

Material und Methodik:

HASTE, Cine, und Inversion Recovery Sequenzen sind in der klinischen Routine der kardialen MRT-Bildgebung implementierte Standardsequenzen. Wir evaluierten zusätzlich akquirierte axiale VIBE Sequenzen bei 111 Patienten mit bekannter KHK, Kardiomyopathie, Myokarditis und nach Myokardinfarkt. Die kardiale MRT wurde an einem 1.5 T MRT-Gerät durchgeführt. Die Sicherheit der Diagnose von radiologisch auffälligen Veränderungen wurde subjektiv anhand einer fünf Punkte Likert-Skala, sowie objektiv mit CNR und SNR für kardiale MRT mit und ohne zusätzlich akquirierten VIBE-Sequenzen bewertet.

Ergebnisse:

In 41/111 MRT-Untersuchungen wurde die diagnostische Sicherheit durch VIBE-Sequenzen erhöht. In 5/111 Fällen wurden pulmonale Rundherde (4x maligne, 1x Sarkoidose), in 7/111 Fällen ossäre Läsionen (6x degenerativ und 1x maligne), in 1/111 Fall Brustveränderungen (maligne), und in 31/111 Fällen hepatische Läsionen (28x benigne und 3x maligne) auf der Basis von VIBE-Sequenzen mit höherer diagnostischer Sicherheit erkannt. Diese Befunde waren in HASTE Sequenzen nicht abgrenzbar. CNR und SNR waren beide im Vergleich zu HASTE Sequenzen signifikant höher in VIBE Sequenzen (Wilcoxon signed-rank test < 0.05). Darüber hinaus, wurde die diagnostische Sicherheit für vaskuläre Pathologien (Gefäßvarianten, Thromben etc.) durch VIBE Sequenzen deutlich erhöht (5/111).

Schlussfolgerungen:

Die zusätzliche Akquisition von axialen VIBE-Sequenzen des Thorax erhöht signifikant die diagnostische Sicherheit für klinisch relevante, extrakardiale Zufallsbefunde. Daher sollten VIBE-Sequenzen als Standardsequenzen in der kardialen MRT-Bildgebung mit aufgenommen werden.