Rofo 2015; 187 - WS_WISS205_2
DOI: 10.1055/s-0035-1550965

Diagnostik unklarer kardialer Raumforderungen mittels 18F-FDG PET/MRT – eine Pilotstudie

K Naßenstein 1, E Tezgah 2, T Pöppel 3, C Jensen 4, J Schelhorn 5, J Köhler 6, P Heusch 7, O Bruder 4, T Schlosser 5, F Nensa 5
  • 1Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Kadiologie, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
  • 4Elisabeth-Krankenhaus Essen, Klinik für Kardiologie, Essen
  • 5Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 6Universitätsklinikum Essen, Westdeutsches Tumorzentrum, Essen
  • 7Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Zielsetzung:

Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es, das Potenzial der integrierten FDG-PET/MRT bei der Diagnostik von kardialen Raumforderungen zu evaluieren.

Material und Methodik:

20 Patienten mit vermuteter kardialer Raumforderung wurden mittels PET/MRT unter Verwendung des Tracers 18FDG untersucht, wobei alle Untersuchungen an einem integriertem 3T-PET/MR (mMR Biograf, Siemens) durchgeführt wurden. Das MRT Protokoll beinhaltete HASTE, cine SSFP sowie T1w und T2w Sequenzen vor sowie T1w Sequenzen nach i.v. KM-Gabe. Die PET Akquisition erfolgte simultan zur MRT nach Injektion von 199 ± 58 MBq 18FDG. Alle Patienten erhielten am Vortag und am Untersuchungstag eine kohlenhydratarme und fettreiche Diät. 15 Minuten vor 18FDG Injektion wurde allen Patienten 50 I.E. unfraktioniertes Heparin pro KG Körpergewicht i.v. appliziert.

Ergebnisse:

Folgende kardiale Raumforderungen wurden diagnostiziert: 3 kardiale Metastasen, 1 kardiale Tumorinfiltration per continuitatem, 2 Lokalrezidive nach Sarkomresektion, 1 Burkitt-Lymphom, 2 Narbengewebe nach kardialer Sarkomresektion, 4 Myxome, 1 Fibroelastom, 3 verkäsende Kalzifikationen des Mitralklappenringes, 3 Thromben. Der SUVmax der malignen Raumforderungen war im Vergleich zu den nicht malignen signifikant höher (13,2 ± 6,2 vs. 2,3 ± 1,2, p = 0,0004). Ein SUVmax von ≥5.2 erlaubte die Diskriminierung zwischen maligne und nicht maligne mit einer Sensitivität von 100% bei einer Spezifität von 92%. Eine T2-Hyperintensität sowie eine KM-Anreicherung erlaubte die Unterscheidung mit 100%iger Sensitivität bei schlechter Spezifität (54% bzw. 46%). Die Unterscheidung zwischen maligne und nicht maligne an Hand morphologischer Eigenschaften zeigte eine Sensitivität von 86% und eine Spezifität von 92%. Die Kombination aller MR-Parameter mit einem SUVmax ≥5,2 erbrachte eine Sensitivität und Spezifität von 100%.

Schlussfolgerungen:

Das integrierte PET/MR hat das Potenzial, die Genauigkeit der bildgebenden Diagnostik von kardialen Raumforderungen zu verbessern.