Rofo 2015; 187 - WS_WISS102_2
DOI: 10.1055/s-0035-1550885

Volumen gestützte Abschätzung der Leberfunktion basierend auf MR-Relaxometrie mit Gd-EOB-DTPA

M Haimerl 1, N Verloh 1, C Fellner 1, D Nickel 2, C Stroszczynski 1, P Wiggermann 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Siemens AG, MR Applications Development, Erlangen

Zielsetzung:

Ziel ist die quantitative Bestimmung der Leberfunktion mithilfe der Gd-EOB-DTPA-gestützten MR-Relaxometrie, wobei als Goldstandard für die Leberfunktion der Indocyanin green clearance (ICG)-Test verwendet wird.

Material und Methodik:

113 Patienten unterzogen sich einem ICG-Leberfunktionstest und einer Gd-EOB-DTPA-gestützten MRT einschließlich MR–Relaxometrie. Nach Akquisition eines B1 maps zur Korrektur von B1 Inhomogenitäten, wurde eine 3D VIBE-Sequenz (TR 5.79 ms, TE 2.46 ms, α 1 °, 7 °, 14 °) vor und 20 Minuten nach Gd-EOB–DTPA-Gabe akquiriert. Die T1 Relaxationszeiten nach Kontrastmittelgabe (T1post), die Reduktionsrate der T1-Relaxationszeiten (rrT1) vor und nach Kontrastmittelgabe sowie ein durch das entsprechende Lebervolumen (LV) korrigierter Index der Reduktionsrate (LVrrT1) wurden berechnet. Die Plasmaverschwindrate von ICG (ICG-PDR) sowie die ICG Retentionsrate (ICG-R15) wurden mit LV, T1post, rrT1 und LVrrT1 korreliert.

Ergebnisse:

In einer einfachen linearen Regression zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen den ICG-Parametern und dem LV (ICG-PDR: r = 0.310, p < 0.001; ICG-R15: r = 0.342, p < 0.001), T1post (ICG-PDR: r = 0.632, p < 0.001; ICG-R15: r = 0.601, p < 0.001) sowie rrT1 (ICG-PDR: r = 0.838, p < 0.001; ICG-R15: r = 0.819, p < 0.001).Unter Miteinbeziehung der Lebervolumina konnte in einem multiplen linearen Regressionsmodell eine stärkere Korrelation zwischen den ICG–Parametern und LVrrT1 gezeigt werden: (ICG-PDR: r = 0.896, p < 0.001; ICG-R15: r = 0.891, p < 0.001)

Schlussfolgerungen:

Die durch ICG-Parameter bestimmte Leberfunktion kann quantitativ aus der Gd-EOB-DTPA-gestützten MR-Relaxometrie abgeschätzt werden. Hierbei zeigt die volumengestützte MR-Relaxometrie eine stärkere Korrelation zur Leberfunktion, verglichen mit MR-Relaxometrie ohne Miteinbeziehung des Lebervolumens. Die globale und regionale Visualisierung der Leberfunktion kann für die Planung von Leberresektionen von Bedeutung sein.