Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A131
DOI: 10.1055/s-0035-1550572

Granularzelltumore der Brust – Eine seltene und herausfordernde Diagnose

S Seitz 1, J Christ-Ponnath 1, S Schüler 1, E Inwald 1, C Lattrich 1, P Ugocsai 1, O Ortmann 1, S Buchholz 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Regensburg, Regensburg, Deutschland

Einleitung:

Granularzelltumore der Brust sind seltene überwiegend benigne Läsionen der Brust. In der klinischen Untersuchung und den bildgebenden Verfahren zeigen die Tumore häufig einen suspekten Charakter. Die Tumore können im gesamten Körper auftreten mit Prädilektionsstelle in der Mundhöhle insbesondere der Zunge. Die erste Beschreibung erfolgte 1926 von Abrikosoff. Ursprünglich ging man davon aus, dass die Tumor aus Muskelzellen entstehen. Aufgrund immunhistochemischer Färbungen zeigte sich später, dass die Tumore wohl ihre Originität von den Schwann'schen Zellen haben.

Kasus:

Wir präsentieren den Fall einer 31-jährigen Patientin die sich mit einem ca. 2 cm großen Tastbefund im obern äußeren Quadranten der linken Brust vorstellte. In der Mammografie und Sonografie wurde der Befund mit BIRADS 4 eingestuft. In der Stanzbiopsie ergab sich die seltene Diagnose eines Granularzelltumors. In der Immunhistochemie zeigte der Tumor eine starke Anfärbung für S100 und CD68. Zytokreatin 8 und Panzytokeratin war negativ. Ki 67 war mit 1 – 2% niedrig. Es erfolgte die Exzision des Tumors ohne weitere Therapie. Die Patientin ist nun seit 3 Jahren rezidivfrei.

Zusammenfassung:

Granularzelltumore der Brust sind eine seltene Tumorentität, die häufig in der klinischen und bildgebenden Diagnostik eine maligne Läsion vortäuschen. Kliniker und Pathologen sollten sich dieser Tumorentität bewusst sein, um eine Übertherapie zu vermeiden. Die Wichtigkeit einer präoperativen Stanzbiopsie wird dadurch erneut unterstrichen.