Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A103
DOI: 10.1055/s-0035-1550544

Die Halbierung der Dosis für die Positronen-Emissions-Mammografie (PEM) zur Diagnostik von Brustkrebs senkt die Strahlendosis für die Patientin auf das Niveau einer Mammografie

F Müller 1, J Farahati 2, M Hentschel 3
  • 1Praxis Für Radiologie und Nuklearmedizin, Nuklearmedizin, Ludwigshafen, Deutschland
  • 2Ev. Krankenhaus Bethesda, Nuklearmedizin, Duisburg, Deutschland
  • 3Universitätsspital Bern, Department Nuclearmedicine, Bern, Schweiz

Ziel:

Die diagnostische Leistungsfähigkeit der PEM mit der halben Strahlendosis bei gleicher Bildqualität sollte ermittelt werden. Die PEM ist eine Teilkörper-PET der Mamma mit einer Auflösung von 1,6 mm.

Methodik:

Die PEM wurde bei 138 malignomverdächtigen Läsionen 90 Minuten p.i. mit 3,5 MBq F-18-FDG pro kg Körpergewicht (Gruppe 1) durchgeführt. Bei 10 Frauen wurde eine Dosis auf 1,75 MBq (Gruppe 2) halbiert. Der PUVmax einer ROI wurde und mit einer ROI der gesunden Gegenseite verglichen. Zwei erfahrene Ärzte befundeten unabhängig die Daten. Die Ergebnisse wurden mit der Histopathologie bei Karzinomverdacht verglichen. Die Gruppenanalyse der malignen, benignen und korrespondierenden Läsionen der Gegenseite wurden mit dem „paired Student t-Test“ berechnet und eine ROC-Analyse berechnet.

Ergebnisse:

Das Körpergewicht betrug 68,8 kg ± 13,1 kg = FGD-Dosis 223 MBq ± 49,1 (Gruppe1). Die halbe Dosis beträgt 111 MBq ± 24,5 (Gruppe 2) und bedeutet Reduktion der mittleren glandulären Dosis von 1,96 mSv auf 0,97 mSv und der Ganzkörperdosis von 4,2 mSv auf 2,1 mSv.

Gruppe 1: 41 bösartige Tumoren von 204 Läsionen bei einem PUVmax von 3,6 ± 2,3 und bei 1,2 ± 0,4 im Drüsengewebe der gesunden Brust (p = 0,001). Das Verhältnis zwischen Tumor und gesunden Drüsengewebe bei Brustkrebspatientinnen mit 3,4 ± 1,5 war signifikant höher als im Vergleich zu den gutartigen Läsionen 1,2 ± 0,3 (p = 0,001).

Die PEM sagte alle 41 Karzinome voraus bei PUVmax > 1,9 (Sensitivität 100%, Spezifität von 98%, PPV 93% und NPV 100%). Die Genauigkeit wird verbessert, wenn der PUVmax Grenzwert > 1,9 bei Brustkrebspatientinnen mit dem Verhältnis zwischen Tumor und gesunden Drüsengewebe > 1,4 verglichen wurde.

Die Fläche unter der ROC-Kurve betrug 0,997 (0,000 – 1,000) für PUVmax und 0,986 (0,965 – 1,000) für das PUV-ratio.

Die Gruppe 2 zeigte keine malignen Befunde.

Schlussfolgerung:

PEM unterscheidet zuverlässig Brustkrebstumoren von gutartigen Tumoren, wenn die Messung von PUVmax mit vergleichbarer Dosis durchgeführt wird. Die halbe Dosis setzt die Patientinnen einer Dosis aus, die mit dem Mammografiescreening vergleichbar ist.