Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A100
DOI: 10.1055/s-0035-1550541

Effektivität und Verträglichkeit von T-DM 1 bei Patientinnen mit metastasiertem Her2-positivem Mammakarzinom in der klinischen Routine

L Michel 1, J Lorenzo Bermejo 2, F Marmé 3, A Schneeweiss 4
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik/Nationales Centrum Für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie, Im Neuenheimer Feld 305, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik/Nationales Centrum Für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Heidelberg, Frauenklinik/Nationales Centrum Für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland

Zielsetzung:

Vergleich von Effektivität und Verträglichkeit der Therapie mit T-DM 1 im klinischen Alltag mit aktuellen Studiendaten.

Material und Methoden:

Retrospektive Auswertung aller 23 Patientinnen mit metastasiertem Her2-positiven Mammakarzinom bei denen vor 04/2014 eine Therapie mit T-DM 1 begonnen wurde. T-DM 1 wurde in dreiwöchentlichen Abständen (Anfangsdosis 3,6 mg/kg) verabreicht.

Ergebnisse:

Das mediane Patientenalter lag bei 54 Jahren. 10 Patientinnen (43,5%) hatten zuvor bereits mehr als vier Vortherapien erhalten. Insgesamt lag die Ansprechrate bei 26%. Bei 78,3% konnte eine Kontrolle der Erkrankung erreicht werden. Das mediane PFS lag bei 8,4 Monaten. Fünf Patientinnen verstarben (medianes Gesamtüberleben 11,4 Monate). Ein Progress wurde bei 15 Patientinnen beobachtet (medianes PFS 6,6 Monate). 6 Patientinnen wiesen cerebrale Metastasen zu Therapiebeginn auf. Bei 2 dieser Patientinnen wurde ein isolierter cerebraler Progress beobachtet. Bei 4 Patientinnen wurden cerebrale Metastasen unter Therapie mit T-DM 1 bei stabiler peripherer Tumorerkrankung erstdiagnostiziert.

Die einzigen schwerwiegenden Nebenwirkungen (Grad 3) waren Fatique (21,7%), Anstieg der Leberwerte (8,7%) und Thrombozytopenie (4,3%).

Verglichen mit der EMILIA Studie waren die bei uns therapierten Patienten stärker vortherapiert und zeigten im Durchschnitt einen niedrigeren performance status. Dies könnte eine Erklärung für die niedrigere ORR in unserem Patientenkollektiv sein (43,6% vs. 26%; Verma et al., 2012).

Verglichen mit den Patienten der Th3resa Studie zeigte sich ein ähnlich vortherapiertes Patientenkollektiv. Passend hierzu zeigten sich auch in dieser Studie besser vergleichbare Ansprechraten (31% vs. 26%) und ein vergleichbares PFS (6,2 vs. 8,4 Monate; Krop et al., 2014).

Zusammenfassung:

Unserer Erfahrung nach ist T-DM 1 auch bei stark vortherapierten Patienten eine effektive und gut verträgliche Therapieoption.