Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A86
DOI: 10.1055/s-0035-1550527

Lokalrezidivrate beim brusterhaltend operierten Mammakarzinom: Vergleich Areolarandschnitt versus herkömmlich OP-Methode

A Lebrecht 1, K Stewen 1, M Battista 1, M Schmidt 1, G Hoffmann 1, A Dionysopoulou 1, E Teufel 2
  • 1Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, Mainz, Deutschland
  • 2Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland

Einleitung/Zielsetzung:

Die Qualität der Operation und der Indikationsstellung zur BET zeigt sich in der Lokalrezidivrate, die gemäß der Leitlinien unter 5% liegen sollte. Die neuere OP-Technik des Areolarrandschnittes zeigt kosmetisch deutlich bessere Ergebnisse und damit eine höhere Patientenzufriedenheit als die herkömmliche Schnittführung direkt über dem Tumor. Es gibt bisher allerdings nur wenige Untersuchungen, die das Risiko eines Lokalrezidivs bei beiden Techniken analysieren.

Material & Methoden:

886 Patientinnen, die zwischen Oktober 2003 und Dezember 2010 wegen eines primären Mammakarzinoms an der Universitätsmedizin Mainz brusterhaltend operiert wurden, wurden in die Studie eingeschlossen. Das mediane Follow-up lag bei 46 Monaten. 353 Patientinnen (39,8%) wurden mittels konventioneller Schnittführung operiert, 533 Patientinnen (60,2%) über einen Areolarandschnitt. Die COX-Regression wurde verwendet, um die relevanten Einflussfaktoren im Rahmen einer multiplen Überlebenszeitanalyse zu untersuchen. Mittels Kaplan-Meier-Kurven wurde die 5 Jahres-Überlebenszeit und die 5-Jahres-Rezidivfreie-Überlebenszeit ermittelt.

Ergebnisse:

14 (1,58%) der 886 Patientinnen erlitten ein Lokalrezidiv. Beim Areolarandschnitt waren es 1,3%, bei einer 5-Jahres-Ereignisfreie-Überlebensrate von 95%. Bei herkömmlicher Schnittführung lag die Lokalrezidivrate bei 2% bei einer 5-Jahres-Ereignisfreie-Überlebensrate von 88,7%. Signifikant unabhängige Variable in Bezug auf die Rezidivrate ist der Nodalstatus.

Vergleicht man die 5-Jahres-Überlebensraten der beiden Studienkollektive miteinander, so ist die Überlebensrate des Areolarandschnittkollektivs nach 5 Jahren mit 97,4% höher als die des herkömmlich operierten Kollektivs mit 92,8%. Als signifikant unabhängige Faktoren welche das Überleben beeinflussen, gehen der Nodalstatus und der Body-Mass-Index hervor.

Zusammenfassung:

Im untersuchten Kollektiv ist die Lokalrezidivrate geringer, als in der allgemeinen Literatur beschrieben. Brusterhaltende OP-Verfahren sind, insbesondere auch der Areolarandschnitt und onkoplastische Verfahren, sichere Methoden im Hinblick auf die Lokalrezidivrate. Auch bezüglich der Todesraten zeigte sich im Areolarandschnittkollektiv eine günstigere Situation.