Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A46
DOI: 10.1055/s-0035-1550486

Lipofilling nach Mastektomie. Erhöhtes Risiko eines Mamma Karzinom Rezidives?

M Hagouan 1, S Fertsch 1, B Munder 1, P Richrath 1, M Otte 1, C Andree 1
  • 1Sana Kliniken Düsseldorf, Plastische Chirurgie/Brustzentrum, Düsseldorf, Deutschland

Einleitung/Zielsetzung: Lipofilling hat sich aufgrund der einfachen Handhabung, der geringen Hebemorbidität und guter ästhetischer Ergebnisse in den letzten Jahren insbesondere in der Brustchirurgie zu einem etablierten Verfahren entwickelt.

Hierbei ist die fragliche Interaktion von Stammzellen auf das Transplantationsgebiet mit potentiellen vorhanden Tumorzellen nach wie vor nicht endgültig dargestellt.

Material & Methoden: Wir haben retroperspektiv 100 Lipofilling Prozeduren an 100 Patientinnen nach Brustkrebs in Bezug auf ein etwaig stattgefundenes Rezidiv mittels modifizierten Breast Q Bogen befragt und die Daten in Hinsicht auf verschiedene Faktoren mit 100 Mamma Karzinom Patientinnen ohne Lipofilling verglichen. Der Zeitraum umfasst die Jahre 2009 bis 2013. Insgesamt sind 195 Prozeduren an 143 Patientinnen durchgeführt worden. Bei allen Patientinnen wurde im Vorfeld eine Mastektomie mit einer anschließenden Brustrekonstruktion durch Eigengewebe (DIEP Lappen) durchgeführt.

Das Lipofilling diente in der Regel zur Formkorrektur des Rekonstruktionsergebnisses und umfasst min. 10 ml und max. 250 ml an Fetttransplantat.

Die Vergleichsfaktoren der Patientengruppen beziehen sich auf TNM Klassifikation des primär Tumors, auf durchgeführte Chemo und Radiatio, auf den Hormonrezeptorstatus, sowie Alter und Komorbidität der Patientinnen. Des Weiteren wird nach Invasiv ductalen Karzinom sowie DCIS unterschieden.

Ergebnisse: Von insgesamt 143 angeschriebenen Lipofilling Patientinnen konnten 100 Bögen ausgewertet werden. Entsprechend der Tumorklassifikation wurde eine Kontrollgruppe unserer DIEP Pantientinnen ohne Lipofilling ausgewertet. Bei beiden Gruppen kam es zu unterschiedlichen Ergebnissen bezüglich eines aufgetretenen Rezidivs. Wobei dieses bei den Lipofillingpatientinnen bei 7 Ereignissen lag und in der Kontrollgruppe bei 11.

Zusammenfassung: Es scheint, dass das Lipofilling in unseren Patientinnengruppen keine negativen Auswirkungen auf ein Rezidivereigniss hat. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass alle Patientinnen bereits primär mastektomiert waren, und somit sowieso ein geringes Risiko bestehen sollte. Interessant ist dieses auch in Bezug auf die Fragestellung der Brustrekonstruktion durch ein solides Fetttransplantat (Lappenrekonstruktion) oder flüssige Emulsion (Lipofilling)