Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A38
DOI: 10.1055/s-0035-1550478

Eribulin 1,23 mg/m2 an d1/8 q3w als Therapieoption beim fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom in der Klinischen Anwendung

L Gabriel 1, N Kranzhöfer 2, E Solomayer 3, I Juhasz-Böss 3, D Benndorf 3
  • 1Universitätsfrauenklinik, Homburg, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik Homburg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
  • 3Uniklinikum Homburg, Innere Medizin, Onkologie, Homburg, Deutschland

Einleitung/Zielsetzung:

Beim fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom sind nach mehreren Vortherapien die Therapieoptionen begrenzt. Seit der Zulassung von Eribulin als Chemotherapeutikum beim metastasierten Mammakarzinom besteht eine neue Therapieoption.

Die klinischen Erfahrungen mit Eribulin sind jedoch noch unzureichend.

Daher werteten wir unser Patientenkollektiv bezüglich Einsatz und Verträglichkeit von Eribulin aus. Weiterhin wird eine Auswertung hinsichtlich des Einsatzes in der 2. und 3. Linie gegenüber des Einsatzes in der fortgeschrittenen Therapie erfolgen.

Material & Methoden:

Retrospektive Untersuchung aller fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom- Patientinnen an der UFK Homburg die bis heute Eribulin 1,23 mg/m2 an d1/8 q3w als Kurzinfusion über 5 min in der Therapie des metastasierten Mammakarzinoms erhalten haben.

Ausgewertet wurden neben dem onkologischen Verlauf die Verträglichkeit beziehungsweise die aufgetretenen Nebenwirkungen.

Ergebnisse:

Insgesamt n = 31 Patientinnen erhielten im Beobachtungszeitraum Eribulin 1,23 mg/m2 an d1/8 q3w.

Eribulin wurde durchschnittlich als 4,0 Therapielinie (Range 1 – 8) sowie in der Gesamttherapie als 5,5 Therapielinie eingesetzt (Range 3 – 10). Die durchschnittliche Therapiedauer beträgt 6,7 Zyklen (Range 2 – 31 Zyklen) bzw. 6,2 Monate (Range 2 – 22 Monate).

Gründe für den Abbruch bzw. Wechsel der Therapie war in 11 Fällen Progress/Tod nach durchschnittlich 5,3 Zyklen.

Die Therapie wurde bei 1 Patientin aufgrund der aufgetretenen Nebenwirkung nach 3 Zyklen abgebrochen. Diese Patientin erhielt Eribulin (Halaven©) in Kombination mit Herceptin als Siebtliniengabe.

6 Patientinnen erhalten zum Auswertungsdatum weiterhin die Medikation.

Eine Dosisreduktion auf 75% der Ausgangsdosis war bei lediglich 1 Patientin aufgrund von Leukopenie sowie Allgemeinzustandsverschlechterung notwendig.

Alle anderen Patientinnen haben die Medikation nahezu ohne Nebenwirkungen vertragen.

Als Nebenwirkung wurden angegeben: Leukopenie mit Unterbrechung der Therapie um 1 Woche (1), periphere Polyneuropathie Grad 1 (3x), Fatigue (2x), Hautausschlag perioral ohne weitere Nebenwirkung (1x) sowie milde Übelkeit (2x).

Zusammenfassung:

Eribulin ist beim fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom eine effektive gut verträgliche Therapieoption. In der fortgeschrittenen Therapielinie kann der Progress über mehrere Monate bis > 1,5 Jahre vermieden werden.