Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A16
DOI: 10.1055/s-0035-1550457

Brustkrebs in China – Wege und Aussichten

X Cao 1
  • 1Klinik für Brustkrebs Am Tianjin Universitätskrankenhaus, Tianjin Medizinische Universität, Düsseldorf, China

Material & Methoden: Globocan 2012, IARC Statistik, eigene Forschung

Ergebnisse: China hat mit 187.000 Neuerkrankungen und 48.000 Sterbefällen jährlich weltweit eine der niedrigsten Inzidenz- und Sterberaten bei Brustkrebs.

Die Diagnose findet durch Mammografie statt, doch ihre Anwendung in China ist problematisch – so tritt die Inzidenz bei chinesischen Frauen mit 48/50 Jahren früher auf, als in USA mit 64. Die Brustdrüsen sind dichter, als bei westlichen Frauen. Ähnlich sind die genetische Mutation und Übertragbarkeit. Schwierigkeiten liegen im Mangel an verwertbaren pathologischen Daten und auswertbaren chirurgischen Berichten, der geringen Vergleichbarkeit von Daten mit internationalen Normen sowie der unzureichenden Verbreitung von Vorsorge- und Beratungseinrichtungen. Problematisch sind die niedrige Brusterhaltungsrate (auch wenn sie wächst, wie in Shanghai zwischen 2005 und 2008 von 12,1% auf 24,3%) und niedrige Rate der Wächterlymphknotenbiopsie.

Demgegenüber steht die hohe Rate der adjuvanten Chemotherapie von über 80% der Patienten. In der medikamentösen Zusammensetzung der Therapie besteht nach wie vor hoher Optimierungs- und Systematisierungsbedarf. Dies liegt nicht zuletzt darin, dass die Krankenversicherungen nur einen engen Leistungskatalog anbieten.

Zusammenfassung:

Auf diesem Hintergrund ist die Aus- und Fortbildung der Ärzteschaft besonders wichtig. Immer noch verwenden chinesische Ärzte bis zu 1/3 ihrer Zeit für Grundlagenforschung, wobei die Qualität der Forschung und die Ergebnisse von klinischen Test nicht an internationale Studien anknüpfen können. Eine bessere Nutzung von ohne Frage reichlich vorhandenen Ressourcen ist geboten. Besonderes Gewicht sollte auf die internationale Zusammenarbeit und die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten zwischen Deutschland und China gelegt werde – bei chirurgischen Innovationen und Technologien, in der Ausbildung und im wissenschaftlichen Austausch.