Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A12
DOI: 10.1055/s-0035-1550453

Azelluläre Dermis in der onkologisch-rekonstruktiven Mammachirurgie: Case Series

V Bjelic Radisic 1, C Leidl 2, P Pittler 1, G Pristauz 1, A Bader 1, K Tamussino 1
  • 1Medizinische Universität Graz, Abteilung Für Gynäkologie, Graz, Österreich
  • 2Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Einleitung/Zielsetzung:

Azelluläre dermale Matrices werden zunehmend in der rekonstruktiven Mammachirurgie zur Gewebeunterstützung, besseren Implantatposition, schnelleren Revaskularisation und besseren ästhetischen Ergebnissen verwendet.

Material & Methoden:

Zwischen 2011 und 2014 wurde bei 68 Brustkrebspatinetinnen (medianes Alter 47,0 Jahre) nach einer Mastektomie, eine Rekonstruktion mittels Implantats und azellulären dermalen Matrix, durchgeführt. Die Operationen wurden in Bezug auf peri- und postoperativen Verlauf und Komplikationen analysiert. Lebensqualität und Zufriedenheit der Patientinnen mit dem kosmetischen Ergebnis und der Behandlung wurden mithilfe von EORTC- Fragebögen erhoben (QLQ C30, QLQ BR23 und QLQ BRR31) und anschließend mit der Referenzdaten (gesunde Population) verglichen.

Ergebnisse:

Das mediane Follow-up betrug 16,8 Monate. 7 Patientinnen waren vorbestrahlt, 6 Patientinnen unterzogen sich bei Diagnose eines Mammakarzinoms und positiver genetischer/Familienanamnese einer prophylaktischen Operation mit sofortiger Rekonstruktion auf der kontralateralen, nicht betroffenen Seite. In 61 Fällen handelte es sich um eine primäre und in 7 Fällen um eine sekundäre Rekonstruktion. Der mediane stationäre Aufenthalt/Drainage betrug 6,9 Tage. Komplikationen traten in 12 Fällen auf: Wundheilstörungen (4x), Implantatdislokation (1x), Serombildung (1x), Haematom (5x), Infektion (2x). 4 Implantate mussten entfernt werden.

Ein Lokalrezidiv trat bei einer Patientin auf, Skelettmetastasen wurden in 2 Fällen beobachtet.

In Bezug auf die Lebensqualität zeigen unsere Patientinnen eine annähernd gleiche Lebensqualität, wie gesunde Population (Referenzdaten)

Zusammenfassung:

Unsere Ergebnisse mit 17% Komplikationsrate und 5% Implantatverlust sind konsistent mit bereits publizierten Daten. Die Komplikations- und Reoperationsrate war bei vorbestrahlten Patientinnen deutlich höher als bei Patientinnen ohne Vorbestrahlung. Trotz besserer Materialien und operativer Technik bleibt die vorbestrahlte Haut weiterhin risikoreich. Der Stellenwert der Matrices soll in einer prospektiv randomisierten Studie geprüft werden.