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DOI: 10.1055/s-0035-1550212
„nutritionDay in Pflegeheimen“ – Prävalenz von Qualitätsindikatoren der Ernährungsversorgung in verschiedenen Ländern
Einleitung: Derzeit ist nicht bekannt, welche institutionellen Maßnahmen in verschiedenen Ländern ergriffen werden, um eine gute Ernährungsversorgung von Pflegeheimbewohnern zu gewährleisten. Mithilfe der Datenbank des „nutritionDay-Projektes“ sollen in dieser Analyse die teilnehmenden Länder hinsichtlich des Vorhandenseins definierter Qualitätsindikatoren (QI) in der Ernährungsversorgung auf Wohnbereichsebene verglichen werden.
Methoden: Alle Wohnbereiche (WB) aus Ländern, die zwischen 2007 und 2013 mit mindestens 20 WB am nutritionDay teilgenommen haben, wurden eingeschlossen. Die WB wurden hinsichtlich folgender vier QI charakterisiert: Verfügbarkeit einer Diätassistentin, Verfügbarkeit eines Ernährungsbeauftragten, Wiegen 1x/Monat und Screening nach Mangelernährung 1x/Monat. Zusätzlich wurde das Vorhandensein eines Ernährungsexperten (Diätassistentin oder Ernährungsbeauftragter) und/oder einer Methode zur Beurteilung des Ernährungszustands (Wiegen oder Screening 1x/Monat) betrachtet. Unterschiede in QI zwischen den Ländern wurden mittels χ2-Test auf Signifikanz geprüft.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 791 WB mit 25,531 Bewohnern aus 8 Ländern analysiert. Die Zahl der WB/Land variierte zwischen 28 (Italien) und 279 (Österreich). Die Prävalenz aller vier QI war in den Ländern signifikant unterschiedlich (Tab. 1). Diätassistenten waren in Österreich und Kanada, ein Ernährungsbeauftragter in Österreich, Spanien und Kanada bei mehr als 50% der WB vorhanden. Wiegen 1x/Monat wurde in 6 Ländern (Österreich, Ungarn, Norwegen, Schweiz, Kanada, Italien) und das Screening nach Mangelernährung in Österreich und der Schweiz bei mehr als 50% aller WB durchgeführt. In Österreich und Kanada verfügen 66% bzw. 93% der WB über einen Ernährungsexperten und beurteilen den Ernährungszustand 1x/Monat, während dies in Deutschland und Spanien bei 22% und 16% der Wohnbereiche der Fall ist.
Land |
||||||||
Prävalenz von QI (%) |
AT (n = 279) |
HU (n = 214) |
DE (n = 118) |
NO (n = 51) |
ES (n = 37) |
CH (n = 34) |
CA (n = 30) |
IT (n = 28) |
Diätassistentin (DA) |
55a |
39c |
21d |
0e |
41a, c, d |
29a, c, d |
100b |
39a, c, d |
Ernährungsbeauftragter (EB) |
53a |
44a |
44a |
29a |
54a |
44a |
97b |
32a |
Ernährungsexperte (DA oder EB) |
75a |
65a,d |
51c,d |
29c |
68a,d |
47c,d |
100b |
46c,d |
Wiegen 1x/Monat |
86a, b |
71c |
45d, e |
69a, c, d |
19e |
97b |
93a, b, c |
64a, c, d |
Screening 1x/Monat |
74a |
37c |
38c |
49c |
8b, d |
55a, c |
3b |
39c, d |
Beurteilung des EZ (Wiegen oder Screening) |
88a |
71b |
45c,d |
71a,b,c |
19d |
97a |
93a,b |
64b,c |
Ernährungsexperte oder Beurteilung des EZ |
31a,b |
49c |
52c |
41a,c |
54a,c |
50a,c |
7b |
39a,b,c |
Ernährungsexperte und Beurteilung des EZ |
66a,b |
44c |
22e,f |
29c,d,e,f |
16d,f |
47a,c,d,e,f |
93b |
36a,c,d,e,f |
AT =Österreich, CA = Kanada, CH = Schweiz, ES = Spanien, DE = Deutschland, HU = Ungarn, IT = Italien, NO = Norwegen EZ = Ernährungszustand, QI = Qualitätsindikator, WB = Wohnbereich Gleiche Buchstaben bei den QI geben an, welche Länder sich auf dem 0,05-Niveau nicht signifikant voneinander unterscheiden. |
Schlussfolgerung: Es gibt große Unterschiede in den Ländern hinsichtlich der Prävalenz eines oder mehrerer Qualitätsindikatoren. Inwieweit diese QI einen Einfluss auf die Prävalenz von Mangelernährung haben, muss in weiteren Analysen gezeigt werden.
Sponsoren: Medical Nutrition International Industry
Interessenskonflikt: nicht vorhanden