Aktuelle Ernährungsmedizin 2015; 40 - P3_3
DOI: 10.1055/s-0035-1550207

Zusammenhänge zwischen nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung, Anthropometrie und Diabetes mellitus bei morbid adipösen PatientInnen

M Luger 1, 2, R Kruschitz 1, S Traussnigg 1, C Kienbacher 1, C Klammer 1, M Adelfang 1, C Rechling 1, M Trauner 1, F Hoppichler 2, F Langer 3, G Prager 3, K Schindler 1, B Ludvik 1
  • 1Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien
  • 2Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition – SIPCAN, Salzburg
  • 3Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien

Hintergrund: Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist sehr weit verbreitet wobei Adipositas einen wichtigen Risikofaktor dafür darstellt. Eine Leberbiopsie ist für die Diagnose der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) als progressive Variante erforderlich. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen NASH, Fibrose, Anthropometrie und Diabetes in morbid adipösen PatientInnen.

Methoden: In dieser randomisierten, kontrollierten Studie (NCT02092376) wurde eine Leberbiopsie während der bariatrischen Chirugie durchgeführt und der Bedossa's SAF (Steatose, Aktivität, Fibrose) Score für die Charakterisierung von Leberläsionen eingesetzt [1]. Zudem, wurde der Ganz-Körperfettgehalt mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie und die Serum Leberenzyme untersucht.

Ergebnisse und Diskussion: 35 PatientInnen [71% Frauen, Alter 43 (13) Jahre, Mittelwert (Standardabweichung)] mit einem BMI von 44,1 (4,7)kg/m2, einem Bauchumfang (BU) von 128,2 (11,0)cm und einem Ganz-Körperfettgehalt von 42,8 (7,0)% wurden in die Analyse miteinbezogen. Es zeigten sich folgende Risikofatoren: Diabetes mellitus mit 26%, Hyperlipidämie mit 23% und Hypertonie 43%. Darüber hinaus, hatten 80% ein gewisses Maß an Steatose (S≥1), 77% hatten eine NASH (A≥2), 31% zeigten eine signifikante Leberfibrose (F2-F3) und 6% wiesen bereits eine Zirrhose (F4) auf. Der Ganz-Körperfettgehalt sowie Diabetes mellitus waren signifikant mit einer Leberfibrose assoziiert (r =-0,543; p = 0,001 und r = 0,584; p = 0,001). Der BU zeigte einen Zusammenhang mit dem Maß der Steatose (r = 0,363; p = 0,01). Außerdem wiesen PatientInnen mit NASH signifikant höhere Leberenzyme auf als jene ohne: Aspartat-Aminotransferase [ASAT: 30,7 (16,3) vs. 21,6 (4,7) U/l; p = 0,015], Alanin-Aminotransferase [ALAT: 40,6 (21,4) vs. 21,3 (6,8) U/l; p = 0,001] und gamma-Glutamyl-Transferase [GGT: 47,2 (49,1) vs. 43,3 (45,7) U/l; p = 0,841].

Schlussfolgerung: In dieser Untersuchung zeigt sich, dass NASH und eine signifikante Leberfibrose in einer hohen Prävalenz bei morbid adipösen Patienten vorliegen. Die Fibrose und Steatose können mit dem Ganz-Körperfettgehalt, Diabetes mellitus und dem Bauchumfang in Verbindung gebracht werden. Zudem, weisen PatientInnen mit einer NASH höhere Leberenzyme auf.

Literatur:

[1] Bedossa P., et al. Hepatology, 2012. 56(5):1751 – 9.

Interessenskonflikt: keinen