Aktuelle Ernährungsmedizin 2015; 40 - P2_3
DOI: 10.1055/s-0035-1550200

Niedrige Vitamin-D-Blutspiegel in Wiener Schulkindern: EDDY Studie

S Mehany 1, C Pöppelmeyer 1, N Cvjetkovic 1, N Barkhordarian 1, O Prochazka 1, K Buchinger 1, O Helk 1, B Wessner 2, H Klinglmayer 2, G Schwarz 2, O Pachinger 3, K Widhalm 1
  • 1Österreichisches Akademisches Institut für Ernährungsmedizin
  • 2Zentrum für Sportwissenschaften und Universitätssport Wien
  • 3Medizinische Universität Innsbruck

Hintergrund: 25(OH)Vitamin D ist der beste Indikator für den Vitamin-D-Status eines Menschen [1]. Vitamin-D-Mangel ist bei europäischen Jugendlichen weit verbreitet [2]. Die Rolle von Vitamin D in der Mineralisierung der Knochen ist unbestritten [3]. Ein niedriger 25(OH)Vitamin D3-Serumspiegel hat sich bei weiblichen Probanden als Risikofaktor für Insulinresistenz erwiesen [4]. Studien weisen auf Zusammenhänge zwischen Vitamin-D-Mangel und BMI hin [5].

Methoden: Im Rahmen der EDDY Studie – „Effect of sports and diet trainings to prevent obesity and secondary diseases and to influence young children's lifestyle“ – wurde bei 138 Probanden (47,8% weiblich) im Alter von 11 – 13 an vier Wiener Schulen im September und Oktober 2013 25(OH)Vitamin D aus dem Serum mittels CLIA (Chemiluminescent Immunoassay) bestimmt. Zur Verwendung kam das Gerät Liaison XL der Firma DiaSorin.

Ergebnisse und Diskussion: Die Ergebnisse wurden analog einer Klassifizierung der HELENA Studie [2] in 4 verschiedene Kategorien unterteilt: 9,4% optimal levels ≥ 75 nmol/l; 27,5% insufficiency 50 – 75 nmol/l; 42,8% deficiency 27,5 – 49,99 nmol/l und 20,3% severe deficiency < 27,5 nmol/l.

90,6% der Kinder hatten suboptimale Vitamin D Spiegel im Vergleich zu ca. 80% in der HELENA Studie [2]. Der Median liegt bei 42,4 nmol/l (57,1 nmol/l in der HELENA Studie [2]). Zusätzlich besteht ein signifikanter Unterschied in der mittleren 25(OH)Vitamin-D-Serumkonzentration zwischen dem weiblichen und männlichen Geschlecht (♀ 40,9 ± 20,2 nmol/l versus ♂ 49,9 ± 22,1 nmol/l, p = 0,015 < 0,05).

Schlussfolgerung: Der Vitamin D Mangel scheint äußerst verbreitet unter Wiener Jugendlichen zwischen 11 und 13 Jahren zu sein. Nur 9,4% der Wiener Kinder wiesen „optimale“ 25(OH)Vitamin-D-Werte auf. Die vorliegenden Daten zeigen klar auf, dass dem Thema Vitamin-D-Versorgung bei Kindern große Bedeutung zugemessen werden muss.

Literatur:

[1] Zerwekh. AJCN 2008; 87(4):1087 – 91.

[2] González-Gross et al. BJN 2012; 107(5):755 – 64.

[3] Wharton et al. Lancet 2003; 362(9393):1389 – 400.

[4] Jiménez-Pavón et al. Appl Physiol Nutr Metab. 2014; 39(5):530 – 7.

[5] Zhang et al. Nutrition 2014; 30(9):1040 – 4.