Aktuelle Ernährungsmedizin 2015; 40 - P2_1
DOI: 10.1055/s-0035-1550198

Der Einfluss eines Frühstücks mit niedrigem glykämischen Index, nach den Richtlinien der optimalen Mischkost auf die Süßpräferenz bei Schulkindern

R Kurz 1
  • 1Spitz, Österreich

Hintergrund:

Kinder und Jugendliche essen zu süß, zu fett, zu salzig und zu wenig Obst und Gemüse, Etwa ein Drittel der sechs- bis 14-Jährigen frühstückt nicht. Schulkinder decken ihren Gesamtenergiebedarf zu 18 – 22% mit Süßwaren und Knabberartikeln.

In der Studie von Warren, Henry und Simonite wurde belegt, dass ein Frühstück mit einem geringen glykämischen Index mit einer geringeren Kalorienaufnahme am restlichen Tag assoziiert ist (2003).

Methode: Zur Überprüfung der Geschmackspräferenz für Süß soll eine hedonische Prüfung mit einem Rangordnungstest nach Präferenz durchgeführt werden.

Die Teilnehmer werden in 2 Gruppen aufgeteilt.

Die 1. Gruppe isst drei Tage lang ein Frühstück mit niedrigem glykämischen Index (NGI) und einem niedrigen Anteil an Zucker.

Die Gruppe 2 isst drei Tage lang ein Frühstück mit hohem glykämischen Index (HGI) und einem hohen Anteil an Zucker.

Vor und nach dieser Ernährungsintervention sollen die Probanden drei unterschiedliche Testmedien mit unterschiedlichem Zuckergehalt nach Präferenz reihen.

Ergebnisse: Die Kinder hatten nach einem NGI-Frühstück eine größere Präferenz für die süßeste Probe. Jedoch erkannte 63% der Probanden die richtige Reihenfolge der Proben, gereiht nach ihrem Zuckergehalt. Statistisch gesehen, bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Verkostungen.

Nach einem HGI-Frühstück konnten die Teilnehmer die zuckerreichste Probe weniger gut erkennen, als bei der 1. Verkostung. Die Probanden hatten eine niedrigere Präferenz für die süßeste Probe. Die Präferenz für den ungesüßten Saft sank bei dieser Gruppe auf 0%. Auch hier bestand zwischen den beiden Verkostungen kein signifikanter Unterschied.

Conclusio & Diskussion: Der glykämische Index hat einen Einfluss auf die Geschmackspräferenz, jedoch muss hier noch weiter Forschung betrieben werden. Der Interventionszeitraum von drei Tagen war zu kurz um eine aussagekräftige Antwort geben zu können. Es muss mehr Zeit zwischen beiden Verkostungen zur Verfügung stehen.