Aktuelle Ernährungsmedizin 2015; 40 - O3_5
DOI: 10.1055/s-0035-1550183

Assoziationen zwischen Depression, Vitamin D Mangel und Adhärenz zur mediterranen Ernährung bei morbid adipösen PatientInnen

M Luger 1, 2, R Kruschitz 1, R Marculescu 3, C Klammer 1, M Adelfang 1, M Kral 1, F Hoppichler 2, F Langer 4, G Prager 4, K Schindler 1, B Ludvik 1
  • 1Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien
  • 2Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition – SIPCAN, Salzburg
  • 3Klinisches Institut für Labormedizin, Medizinische Universität Wien
  • 4Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien

Hintergrund: Vitamin D Mangel ist bei adipösen Personen präsent und Adipositas wiederum ist mit Depressionen assoziiert [1]. Wir untersuchten Parameter des Vitamin D Stoffwechsels, die Schwere der Depression und die Adhärenz zur mediterranen Ernährung bei morbid adipösen PatientInnen.

Methoden: In dieser randomisierten, kontrollierten Studie (NCT02092376) wurden nur PatientInnen mit einem Vitamin D Mangel eingeschlossen. Der Beck-Depressions-Inventar (BDI-V) [2] wurde zur Evaluierung der Depression bei morbid adipösen PatientInnen mit einem Cut-off von 35 Punkten herangezogen. Zusätzlich dazu wurden folgende Variablen erhoben: 25-Hydroxy-Vitamin D3 (25-OHD), 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 (1,25-DiOHD) und der Score für die Adhärenz der mediterranen Ernährung (MEDIAS) [3]. Die Grenzwerte für 25-OHD und 1,25-DiOHD wurde auf 75 nmol/l und 86,5 pg/ml gesetzt. Die statistischen Korrelationen wurden mit dem Pearson Korrelationskoeffizienten berechnet.

Ergebnisse und Diskussion: 39 PatientInnen [Alter 43 (14) Jahre, Mittelwert (Standardabweichung); 72% Frauen; BMI 43,7 (4,6)kg/m2] hatten folgende Mittelwerte für 25-OHD: 41,3 (12,2) nmol/l, für 1,25-DiOHD: 47,5 (16,7) pg/ml, für BDI-V: 31 (16) Punkte und für MEDIAS: 5 (2) Punkte. 35% der PatientInnen litten an einer klinisch relevanten Depression, laut BDI-V. Jene mit einem niedrigen 1,25-DiOHD Wert zeigten höhere BDI-V Punkte (r =-0,43; p = 0,02). Darüber hinaus, hatten depressive PatientInnen eine niedrigere Adhärenz zur mediterranen Ernährung im Vergleich zu Nicht-depressiven [4 (1) vs. 6 (2) Punkte; p < 0,001].

Schlussfolgerung: Etwa ein Drittel der PatientInnen litt an einer Depression, mit einer Assoziation von niedrigen Werten des aktivierten Vitamin D. Zudem zeigten nicht-depressive PatientInnen eine höhere Adhärenz zur mediterranen Ernähung als jene mit einer Depression. Nichtsdestotrotz bedarf es weiterer Forschung in Bezug auf Kausalität der Assoziation zwischen Vitamin D Mangel und Depression.

Literatur:

[1] Anglin R.E., et al. Br J Psychiatry, 2013. 202:100 – 7. [2] Schmitt M., et al. Diagnostica, 2006. 52(2):51 – 59. [3] Martínez-González M., et al. PLoS One, 2012. 7(8):e43134.

Interessenskonflikt: keinen