Aktuelle Ernährungsmedizin 2015; 40 - O3_3
DOI: 10.1055/s-0035-1550181

Daten zur Sicherheit des duodeno-jejunalen Bypasses (EndoBarrier®) – Erste Ergebnisse von 40 Patienten mit Diabetes mellius Typ 2 (T2DM) und Adipositas

S Günthert 1, C Stier 2, J Stein 1
  • 1DGD-Kliniken Sachsenhausen, Frankfurt
  • 2Sana-Kliniken, Offenbach

Einleitung: Patienten mit T2DM und Adipositas profitieren von bariatrischen Eingriffen (Roux-Y-Magenbypass, biliopankreatische Diversion). Neben der Gewichtsabnahme bewirkt die verstärkte endogene Inkretinfreisetzung eine nachhaltige Verbesserung bzw. eine Remission der diabetischen Stoffwechsellage.

Methodik: Der EndoBarrier® (EB) ist ein 60 cm langes Kunststoffkonduit) das endoskopisch im Duodenum platziert wird. Es verhindert analog zu bariatrischen Bypass-Verfahren den Kontakt des Speisebreis mit der Schleimhaut (biliodigestive Diversion).

Ergebnisse: im Zeitraum 08/2013 – 01/2014 wurde bisher bei 40 Patienten mit T2DM (n = 26) oder Adipositas (n = 14) ein EB implantiert (Gewicht: 126,1 ± 28,1; BMI: 41,2 ± 7,4 kg/m2; m/w: 13/27). Die Implantation erfolgte regelhaft in Allgemeinanästhesie und verlief bei 39 von 40 Patienten erfolgreich. In einem Fall war die Implantation eines zweiten Systems erforderlich, da die vollständige Freisetzung EB-Krone misslang. Im Verlauf wurden 5 EB vorzeitig explantiert: 3 x wegen anhaltender Oberbauchschmerzen, 1x wegen mangelndem Gewichtsverlust aufgrund einer partiellen Dislokation, 1 x wegen rezidivierender Schleimhautblutungen, 1x wegen einer Duodenalperforation, die operativ minimal invasiv erfolgreich behandelt wurde. Bei bisher 8 Patienten konnte der EndoBarrier® nach der vorgesehenen Laufzeit von 12 Monate komplikationslos entfernt werden. Die Stoffwechselparameter der Patienten zeigten in allen Fällen eine deutliche Besserung: Der HbAa1c-Wert sank von 9,2 ± 1,6% auf 7,8 ± 0,9% bei gleichzeitiger Reduktion der antidiabetischen Medikation. Der BMI sank um 8,8 ± 0,8 kg/m2.

Fazit: Der EndoBarrier® stellt bei ausgewählten Patienten mit einem T2DM und Adipositas eine wirksame und vergleichsweise sichere Alternative zu bariatrischen Operationen dar. Ein regelmäßiges klinisches und laborchemisches Monitoring ist erforderlich, um die medikamentöse Therapie den Stoffwechselveränderungen anzupassen und Komplikationen bzw. Fehlfunktionen frühzeitig zu erkennen.