Diabetologie und Stoffwechsel 2015; 10 - P247
DOI: 10.1055/s-0035-1549753

Keine erhöhte Hyperkaliämie-Inzidenz bei Therapie mit dem SGLT-2 Inhibitor Dapagliflozin

Y Yavin 1, TA Mansfield 1, A Ptaszynska 1, AM Apanovitch 2, KM Johnsson 3, E Johnsson 3, SJ Parikh 4, JF List 1, S Marbach 5
  • 1Bristol-Myers Squibb, Princeton, United States
  • 2Bristol-Myers Squibb, Pennington, United States
  • 3AstraZeneca, Mölndal, Sweden
  • 4AstraZeneca, Wilmington, United States
  • 5AstraZeneca GmbH, Wedel, Germany

Fragestellung: Es wurde über ein vermehrtes Auftreten von Hyperkaliämien bei Anwendung des SGLT-2 Inhibitors Canagliflozin berichtet. Daher beschreiben wir hier die Auswirkungen des hochselektiven SGLT-2 Inhibitors Dapagliflozin (DAPA) auf den Serumkaliumspiegel bei T2DM-Patienten.

Methodik: Ausgewertet wurden gepoolte Daten aus 13 placebokontrollierten, doppelblinden Kernphase-2b/3-T2DM-Studien mit einer Dauer von bis zu 24 Wochen (10 mg/Tag DAPA, n = 2360; Placebo, n = 2295) und Daten einer 52-wöchigen Studie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR ≥30-< 60 mL/min/1,73 m2; Studie 29, NCT00663260). Die Serumkaliumkonzentration wurde bei jedem Studienbesuch durch ein zentrales Labor bestimmt.

Ergebnisse: In der gepoolten Population betrug die durchschnittliche Veränderung vom Ausgangswert (± Standardfehler) für die Serumkaliumkonzentration in der 24. Woche -0,05 ± 0,01 mEq/L unter DAPA und -0,02 ± 0,01 mEq/L unter Placebo. In der Gesamtstudienpopulation war die Inzidenz von Serumkaliumerhöhungen > 5,5 mEq/L (oberer Wert des Normbereiches) nach 24 Wochen unter DAPA numerisch geringer als unter Placebo mit einem Inzidenzratenverhältnis (IRR) von 0,901 (95%-KI: 0,739 – 1,097). IRR < 1,0 wurden auch bei Studienteilnehmern mit höherem Hyperkaliämierisiko beobachtet, insbesondere bei Patienten unter ACE-Inhibitoren bzw. Angiotensin-Rezeptor-Blockern (0,897 [95%-KI: 0,715 – 1,126]), bei Patienten unter kaliumsparenden Diuretika (0,446 [95%-KI: 0,189 – 0,974]) oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR ≥30 bis< 60 mL/min/1,73 m2) (0,615 [95%-KI: 0,370 – 1,006]). Die IRR für Serumkaliumerhöhungen > 5,5 mEq/L in der Studie bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Studie 29) lag bei 0,686 (95%-KI: 0,342 – 1,352). Serumkaliumerhöhungen > 5,5 mEq/L waren unter DAPA und Placebo vergleichbar häufig (IRR: 1,083 [95%-KI: 0,758 – 1,550]).

Schlussfolgerung: DAPA scheint das Risiko von Hyperkaliämien nicht zu erhöhen.