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DOI: 10.1055/s-0035-1549701
Assoziationen zwischen Biomarkern der subklinischen Entzündung und HbA1c-Veränderungen vor der Diagnose des Typ-2-Diabetes: Ergebnisse aus der KORA S4/F4-Kohorte
Fragestellung: Die Bedeutung von Biomarkern der subklinischen Inflammation für die Verschlechterung der glykämischen Kontrolle vor der Diagnose des Typ-2-Diabetes ist bislang kaum untersucht. Daher war es das Ziel dieser Studie, die Hypothese zu testen, dass erhöhte systemische Konzentrationen von proinflammatorischen Biomarkern und erniedrigte Adiponektin-Spiegel in nicht-diabetischen Personen mit Anstiegen des HbA1c über einen Zeitraum von 7 Jahren assoziiert sind.
Methodik: Diese Studie basiert auf Personen im Alter zwischen initial 55 und 74 Jahren, die sowohl am KORA S4-Survey (1999 – 2001) sowie am Follow-up KORA F4 (2006 – 2008) teilnahmen. Personen mit Diabetes zu Studienbeginn oder mit einer Diabetesdiagnose zwischen beiden Surveys wurden ausgeschlossen, so dass eine Stichprobe von 850 Männern und Frauen zur Verfügung stand. Assoziationen zwischen Biomarkern und Veränderungen des HbA1c wurden mit linearen Regressionsanalysen beschrieben.
Ergebnisse: Leukozytenzahl sowie Konzentrationen von C-reaktivem Protein (hsCRP), Serum- Amyloid A (SAA) und Interleukin (IL)-6 waren positiv mit HbA1c-Veränderungen assoziiert, wohingegen Adiponektinspiegel invers assoziiert waren (P zwischen < 0,0001 und 0,02; adjustiert für Alter, Geschlecht, Lebensstilfaktoren und HbA1c zu Studienbeginn). Die Stärke der Assoziation verringerte sich um 19 – 56%, wenn zusätzlich für Baseline-Werte des Taillenumfangs, Veränderungen des Taillenumfangs und für Lipide (LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyzeride) adjustiert wurde. Im voll-adjustierten Modell blieben jedoch die positiven Assoziationen zwischen Leukozyten, hsCRP und SAA mit dem HbA1c-Anstieg über 7 Jahre signifikant (P zwischen 0,004 und 0,045).
Schlussfolgerungen: Biomarker der subklinischen Inflammation sind bereits mit frühen Störungen der glykämischen Kontrolle vor der Diagnose des Typ-2-Diabetes assoziiert. Diese Assoziationen werden nur zum Teil durch Veränderungen des Taillenumfangs über die Studienzeit erklärt.