Exp Clin Endocrinol Diabetes 2015; 123 - LB21
DOI: 10.1055/s-0035-1549087

Proof of concept für cold induced thermogenesis: Retrospektive Datenanalyse bei Diabetes mellitus und abdominellem Übergewicht

K Howorka 1, D Duric 1, N Howorka 1, J Pumprla 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Ztr Med. Physik & Biomed Technik, AKH 4 L, Wien, und Forschungsgruppe Funktionelle Rehabilitation eV, Wien

Einleitung und Fragestellung:

Cold induced thermogenesis wird Erhöhung des Grundumsatzes, Unterstüzung der Gewichtsabnahme und Erhöhung der maximalen Leistungsfähigkei anekdotal zugeschrieben. Das neue Produkt SlimVest® verwendet die Absenkung der Körpertemperatur am Rumpf um abdominelles subkutanes Fett zu verkleinern. Kontrollierte Anwendungsbeobachtungen (besonders bei Diabetes) fehlen. Unser Ziel war es, im Sinne eines initialen proof of concept, die prospektiv routinemäßig erhobenen Daten unter SlimVest® Anwendung für zumindest 8 Wochen bei Diabetes oder metabolischen Syndrom retrospektiv zu analysieren.

Methode und Patienten

SlimVest® ist ein kommerziell erhältliches Produkt welches bei Übergewicht (>drei Anwendungen von > 30 Minuten pro Woche) empfohlen wird. Eine Weste und Leggins werden in eine leicht verdampfenden Flüssigkeit eingetaucht und für über eine halbe Stunde angezogen. Dabei wird eine Temperatursenkung am Rumpf von ca 6 C durch Evaporation induziert. Die ersten zehn Patienten (3 Männer, 7 Frauen) mit Diabetes mellitus (n = 8), oder nur metabolischen Syndrom (n = 2) wurden bereits 8 Wochen nach Anwendungsbeginn nachuntersucht (BIA, Bioimpedanzanalyse, Kaliper ...)

Tab. 1: Treatment-Effekte nach 8 Wochen (vorher/nachher, p vs. Vorwert)

Gewicht kg

80,9 ± 16.3

80,3 ± 17,3

p = 0,2

BMI kg/m2

27,3 ± 4,2

27,1 ± 4,7

p = 0,3

Bauchumfang umbilical cm

95,2 ± 14,0

95,8 ± 13,9

p = 0,3

Körper Fett (%)

30,2 ± 5,7

27,7 ± 7,3

p = 0,04

Fettfreie Masse FFM (%)

55,1 ± 7,0

56,3 ± 10,4

p = 0,4

Caliper spina iliaca mm

24.33 ± 8,6

20,2 ± 9,7

p < 0,001

Schlussfolgerung. Thermogenetische Therapie scheint tatsächlich ohne relevante Nebenwirkungen das abdominelle subkutane Fett auch bei Diabetes zu reduzieren und die gesamte Fettmenge relativ zu verkleinern. Auch die beobachteten günstigen Nebeneffekte (Rückgang der Infektanfälligkeit, der Arthropathien, subjektive Energetisierung bei Fatigue Syndrom und eine lang ersehnte Konzeption) berechtigen weitere prospektive Untersuchungen.