Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - V12
DOI: 10.1055/s-0035-1548687

Individuelles Management bei Schwangerschaften mit Antiphospholipid Syndrom und Systemischen Lupus erythematodes – eine retrospective Analyse

K Mayer-Pickel 1, M Mörtl 1, D Schlembach 1, U Lang 1, M Cervar-Zivkovic 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Geburtshilfe, Graz, Österreich

Fragestellung:

Trotz aller Fortschritte im geburtshilflichem und neonatalem Management sind das Antiphospholipidsyndrom (APS) sowie der systemische Lupus erythematodes noch immer mit zum Teil schwerwiegenden geburtshilflichen Komplikationen assoziiert. Das Ziel dieser Studie war eine Analyse des maternalen und neonatalen Outcome abhängig vom geburtshiflichen Management.

Methoden:

Die Daten von 15 Schwangerschaften mit primärem APS, 12 Schwangerschaften mit sekundärem APS und 15 Schwangerschaften mit SLE und ohne APS-Antikörper wurden analysiert. 3 Gruppen wurde gebildet: Schwangerschaften mit APS (Gruppe I), Schwangerschaften mit APS und SLE (Gruppe II) und Schwangerschaften mit SLE (Gruppe III). Alle Frauen erhielten niedermolekulares Heparin bereits präkonzeptionell bis 6 Wochen post partum. Zusätzlich erhielten sie Aspirin, beginnend in der Frühschwangerschaft bis zur 34. Schwangerschaftswoche. Bei 3 Frauen wurde eine Plasmapherese durchgeführt.

Ergebnisse:

Geburtshilfliche Komplikationen (early-onset Präeklampsie, HELLP-Syndrom, IUGR und Lupusschub) traten in 13 von 42 Fällen (31%) auf. 4 Frauen entwickelten ein katastrophales APS, welches in allen Fällen erfolgreich mittels Plasmapherese behandelt werden konnte.

Schlussfolgerung:

Die Daten zeigen, dass es bei Frauen mit primärem APS am häufigsten zu Schwangerschaftskomplikatioen kommt. Alternative Therapieoptionen wie Plasmapherese scheinen ein effizienter Ansatz u.a. in therapie-refraktären Fällen zu sein.