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DOI: 10.1055/s-0035-1548646
Lungentransplantion bei Non-CF-Bronchiektasen: Eine retrospektive Analyse von 34 Patienten
Einleitung: Die Lungentransplantation ist eine etablierte Methode für Patienten mit Lungenerkrankungen im Endstadium. Daten zum Outcome bei Patienten mit Non-CF-Bronchiektasen nach Lungentransplantation existieren aktuell jedoch noch sehr wenig.
Methoden: Zwischen August 1992 und August 2014 wurden an der Medizinischen Hochschule in Hannover 34 Patienten (14 Männer, 20 Frauen) mit der Diagnose Non-CF-Bronchiektasen Lungentransplantiert. In 33 Patienten wurde eine Doppel- und in einem Patienten eine Einzellungentransplantation durchgeführt. Die Patienten wurden regelmäßig, mindestens halbjährig, in der Transplantationsambulanz nachverfolgt. Als Vergleichsgruppe wurden 34 Patienten mit Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ohne Bronchiektasen nach Transplantation (Tx) ausgewertet.
Ergebnisse: Die häufigsten Ätiologien der Bronchiektasen waren idiopathisch (41%), COPD (23,5%) und postinfektiös (11,8%). Das mittlere Alter bei Transplantation lag bei 44 Jahren (21 – 65). 30 Patienten (88%) hatten vor der Transplantation einen Keimnachweis, eine chronische Kolonisation konnte bei 20 Patienten (60,6%) nachgewiesen werden. Pseudomonas aeruginosa war der häufigste Erreger (60%). Im Vergleich der Sputumuntersuchung vor Tx mit der Mikrobiologie aus dem Explantat zeigte sich bei 87% eine Übereinstimmung bezüglich der mikrobiologischen Ergebnisse. Nach Transplantation zeigte sich noch bei 15 Patienten eine chronische Kolonisation (44%). Der häufigste Erreger blieb Pseudomonas aeruginosa. Die FEV1 konnte von 1,2 ltr (29% vom Soll) prä-Tx auf 2,8 ltr (66% vom Soll) post-Tx verbessert werden. Das 5-Jahresüberleben war mit 68,5% vergleichbar bzw. leicht besser mit dem der Vergleichsgruppe von Patienten mit COPD ohne Bronchiektasen (59,8%). Das BOS-freie Überleben zeigt ähnliche Ergebnisse (56,2% vs. 46,7%). Schwere Infekte nach Transplantation stellten kein signifikantes Problem dar.
Diskussion: Lungentransplantation ist eine sinnvolle Therapie bei Patienten mit Bronchiektasen im Endstadium. Es zeigt sich ein gutes Ergebnis im Vergleich zu Patienten mit COPD ohne Bronchiektasen bezüglich des Überlebens und der BOS-Freiheit. Die Kolonisationsrate kann trotz schwerer Immunsuppression gesenkt werden. Die Sputumdiagnostik prä-Tx zeigt eine sehr gute Übereinstimmung mit der Mikrobiologie aus dem Lungenexplantat und ist damit eine zuverlässige Untersuchung in der täglichen Routine bei diesen Patienten.